KP
Kratzputz 2 mm / 3 mm / 4 mm

Untergrund

Geeignete Untergründe

• Kalk-, kalkzement- oder zementgebundene Unterputze oder akurit SK leicht Spachtel- und Klebemörtel

Beschaffenheit / Prüfungen

• Zur Beurteilung des Putzgrundes sind die VOB/C DIN 18350, Abschnitt 3, DIN EN 13914-1/13914-2 sowie die Putznorm DIN 18550-1/18550-2 zu beachten.
• Der Untergrund muss trocken, eben, sauber, trag- und saugfähig, frei von haftmindernden Rückständen, Ausblühungen und Sinterschichten sein.
• Unterputze müssen durch geeignete Maßnahmen, z. B. durch vollständiges Abgittern, vollständig aufgeraut sein. Armierungsputze und Spachtellagen müssen durch nachrauhen der Oberfläche (mittels Straßenbesen) nach dem Ansteifen rau und griffig (besenrau) hergestellt sein.

Vorbereitung

• Vor dem Oberputzauftrag muss der Putzgrund gleichmäßig abgetrocknet sein. Eine Mindeststandzeit von 1 Tag pro 1 mm Schichtdicke des Unterputzes ist einzuhalten.

Verarbeitung

Temperatur

• Nicht verarbeiten und trocknen/abbinden lassen bei Luft-, Material- und Untergrundtemperaturen unter +5 °C und bei zu erwartendem Nachtfrost sowie über +30 °C, direkter Sonneneinstrahlung, stark erwärmten Untergründen und/oder starker Windeinwirkung.

Anmischen / Zubereiten / Aufbereiten

• Von Hand und mit marktüblichen Putzmaschinen verarbeitbar.
• Bei maschineller Verarbeitung: Wasserzulauf auf verarbeitungsfähige Konsistenz einstellen.
• Bei längeren Arbeitsunterbrechungen, Putzmaschine und Mörtelschläuche reinigen.
• Beim händischen Anmischen zunächst die bei den technischen Daten angegebene Wassermenge in ein sauberes Gefäß vorlegen und danach Trockenmörtel einstreuen. Sauberes Leitungswasser verwenden.
• Material mit einem geeigneten Rührwerk homogen und knollenfrei anmischen, kurz reifen lassen und nochmals aufrühren.
• Nicht mit anderen Produkten und/oder Fremdstoffen vermischen.

Auftragen / Verarbeiten

• Den Frischmörtel frisch in frisch ca. 10 mm plus Kornstärke mittels rostfreier Traufel/Glättkelle oder geeignetem Spritzgerät auftragen.
• Zur Vermeidung von Lufteinschlüssen den frischen Putz mit einer Zahntraufel/-kartätsche verziehen, verdichten und entlüften.
• Schwind- und/oder Sackrisse im Kratzputz sind möglich und stellen keinen Mangel dar. Diese müssen unmittelbar nach Entstehen ohne neuen Materialauftrag verpresst oder vor dem Kratzen mit einem Gummihammer vorsichtig verdichtet werden.
• Nach ausreichender Erhärtung, abhängig von den Witterungsbedingungen, mit geeignetem Werkzeug, z. B. dem "Kratzputzigel" in gleichmäßigen kreisrunden Bewegungen kratzen. Der richtige Zeitpunkt zum Kratzen ist erreicht, wenn das Korn sauber abspringt und das Material nicht im Nagelbrett hängen bleibt.
• Zusammenhängende Fassadenflächen müssen durchgängig ohne zeitliche Unterbrechung von ein und demselben Verarbeiter gekratzt werden.
• Nach ca. 24 Stunden ist die fertiggestellte Putzoberfläche mit einem feinen Besen in kreisrunden Bewegungen abzukehren, um das Restkorn zu entfernen.
• Empfohlene Maschinenausrüstung für Körnungen bis 4 mm: Feinputzmaschine mit Rotoquirl, Schneckenpumpe D 8-1,5 mit Zapfen wartungsfrei und Nachmischer (jedoch keine gedrillte Mäntel wie z. B. PFT Twister), Mörtelschläuche MW 35 max. 30 m und Feinputzgerät MW 35 mit Bohrung.

Verarbeitbare Zeit

• ca. 2 Stunden
• Zeitangaben beziehen sich auf +20 °C und 65 % relative Luftfeuchtigkeit.
• Bereits angesteifter Mörtel darf nicht mehr mit zusätzlichem Wasser verdünnt, aufgemischt oder weiter verarbeitet werden.

Trocknung / Erhärtung

• Zur Vermeidung eines zu schnellen Wasserentzuges bei hohen Temperaturen sollte die Putzfläche mindestens 3 Tage feucht gehalten werden.
• Bei ungünstigen Witterungsbedingungen (z. B. Schlagregen, starke Sonnen- und/oder Windeinwirkung, Frost) sind geeignete Schutzmaßnahmen, insbesondere für frisch beschichtete Flächen zu treffen.
• Niedrige Temperaturen und/oder hohe Luftfeuchte verzögern, hohe Temperaturen und/oder niedrige Luftfeuchte beschleunigen die Trocknung und Erhärtung.

Werkzeugreinigung

• Werkzeuge und Geräte sofort nach Gebrauch mit Wasser reinigen.

Hinweise

• Kratzputzflächen bedürfen einer intensiven Vorausplanung mit Architekt und Bauherr. Große Flächen sollten in sinnvolle Teilflächen wie Sockel, Laibung, Anschlüsse, Faschen oder mit Bossentrennung bereits in der Planung definiert werden. Bei zu großen Flächen besteht die Gefahr eines ungleichmäßigen Strukturbildes und eine eventuelle Erneuerung von fehlgeschlagenen Flächen wird unmöglich.
• Ein Fassadenschutznetz ist einzuplanen.
• Angrenzende Flächen und Bauteile (z. B. Fenster, Fensterbänke usw.) sorgfältig abdecken. Verunreinigungen sofort mit Wasser abwaschen.
• Bei werkseitig eingefärbten Edelputzen zusammenhängende Flächen immer mit derselben Charge ausführen, um Farbtonabweichungen in der Fläche zu vermeiden.
• Zur Vermeidung von Stoßbildungen und Strukturfehlern, z. B. bei Gerüstlagen, immer nass in nass arbeiten. Zusammenhängende Flächen sind in einem Arbeitsgang fertigzustellen.
• Gegenüber Musterflächen oder Farbtonkarten können auf der fertigen Fläche Struktur- und/oder Farbtonunterschiede auftreten.