Glossar

Als besonderen Service haben wir bei akurit für Sie ein Glossar in unserem Angebot aufgenommen. Alphabetisch gegliedert finden Sie alle gängigen Fach- und Sachbegriffe, Definitionen, Abkürzungen und Erklärungen, die für Ihre tägliche Arbeit erforderlich sind. Dabei haben wir darauf Wert gelegt, dass auch geografisch oder mundartlich geprägte Begriffe allgemein­verständlich erklärt werden.

Alte Fachbegriffe wie „Wärmeschutz­verordnung“ oder „Vollwärmeschutz“ werden genauso erläutert und in die heute gebräuchliche Techniksprache „übersetzt“ wie umgangssprachliche Begriffe wie z.B. atmungsaktiv und deren richtige Erklärung.

Bei Begriffen, die eine vertiefende Erklärung oder weiterführende Informationen benötigen, bieten wir Ihnen einen Querverweis zu weiteren Quellen.

E

E-Modul 

EMICODE

Der GEV-EMICODE ist ein markenrechtlich geschütztes Siegel, mit dem sehr emissionsarme Produkte ausgezeichnet werden können. Für die Erteilung des Siegels müssen die Hersteller ihre Produkte von unabhängigen und anerkannten Instituten prüfen lassen. Anhand der Ergebnisse werden die Produkte in verschiedene Emissions kategorien eingeordnet. Nur die Produkte, die die EMICODE Vorgaben erfüllen, dürfen das Siegel tragen.

EPD

Mit einer EPD „Environmental Product Declaration“, auf Deutsch „Umwelt-Produkt­deklaration“, werden gemäß ISO 14025 die umweltrelevanten ökologischen Produkt­eigenschaften deklariert, die für die Herstellung, Nutzung und Entsorgung eines Bauproduktes relevant sind. An Hand der EPD oder Umwelt-Produkt­deklaration können ökologische Kennzahlen ermittelt und Aspekte für das Nachhaltige Bauen angegeben werden.

EPS-Platten

EPS steht für expandiertes Polystyrol und wird umgangssprachlich auch häufig mit dem Markennamen Styropor bezeichnet. Aus EPS werden Dämmstoffe, häufig Dämmplatten, zur Wärme­dämmung im Wand-, Decken- und Flachdachbereich sowie zur Trittschall­dämmung hergestellt. EPS als Wärmedämmstoff für Wärmedämm-Verbundsysteme ist in der DIN EN 13163 und DIN V 4108-10 geregelt.

Edelkratzputz

Bezeichnung für einen dickschichtigen Edelputz, der in einer durchschnittlichen Schichtdicke von ca. 12 bis ca. 20 mm, je nach Korngröße, aufgetragen wird. Geläufig ist auch die Aussage von 10 mm plus Kornstärke des Größtkorns für die Schichtdicke. In der Erhärtungs­phase wird dann zu einem bestimmten Zeitpunkt mit einem Nagelbrett oder auch Kratzigel genannt das oberste Korn/ die oberste Putzmörtel­schicht herausgekratzt. Dafür darf der Putz nicht zu weich, aber auch noch nicht zu fest sein. Der richtige Zeitpunkt zum Kratzen ist erreicht, wenn das Korn nicht herausbröckelt, sondern herausspringt. In Folge dessen erhält der Edelkratzputz eine offenporige Struktur, die durch Licht-Schatten-Wirkung einen besonderen optischen Reiz darstellt. Dieser kann noch durch die Zugabe von Glimmer erhöht werden.

Edelputze

Bezeichnung für einen werkseitig hergestellten mineralischen Oberputz (Werktrocken­mörtel) mit besonderer edler Optik. Sie sind in weiß oder farbig abgetönt erhältlich. Für getönte Edelputze wird aufgrund einer möglichen Fleckenbildung ein Egalisationsanstrich  empfohlen.

Egalisationsanstrich

Bei mineralischen getönten/ eingefärbten Oberputzen und i.d.R. bei getönten pastösen Silikat­putzen oder je nach Bedarf bei sonstigen Schluss­beschichtungen notwendiger Anstrich, um einer möglichen Flecken­bildung vorzubeugen. Ein Egalisations­anstrich wird insbesondere bei getönten Oberputzen aufgrund typischer Oberflächen­schattierungen und Flecken­bildungen empfohlen. Hervorgerufen werden diese optischen Auffälligkeiten durch einen inhomogenen Abbinde­prozess, unterschiedliche Schichtstärken oder unterschiedliche Untergründe und ständig wechselnde Witterungs­bedingungen am Objekt.

Einlagenputz

Bei mineralischen getönten/ eingefärbten Oberputzen und i.d.R. bei getönten pastösen Silikat­putzen oder je nach Bedarf bei sonstigen Schlussbeschichtungen notwendiger Anstrich, um einer möglichen Flecken­bildung vorzubeugen. Ein Egalisations­anstrich wird insbesondere bei getönten Oberputzen aufgrund typischer Oberflächen­schattierungen und Flecken­bildungen empfohlen. Hervorgerufen werden diese optischen Auffälligkeiten durch einen inhomogenen Abbinde­prozess, unterschiedliche Schichtstärken oder unterschiedliche Untergründe und ständig wechselnde Witterungs­bedingungen am Objekt.

Einlagenputzmörtel

Putzmörtel für die Ausführung von Einlagenputz. In erster Linie werden hierfür Gipsputze und Gipskalkputze verwendet. Putze auf Kalk-Zementbasis werden in der Regel mehrlagig ausgeführt.

einlagig

Der Begriff einlagig gibt Auskunft über die Art der Putzaus­führung. Ein Putz kann aus mehreren Putzlagen bestehen. Bei der einlagigen Ausführung besteht das Putzsystem nur aus einer Putzlage.

einlagig in zwei Arbeitsgängen

Dieser Begriff beschreibt die Ausführung der Putzarbeiten. Darunter versteht man das Aufbringen einer Putzlage mit Hilfe von zwei Spritzgängen bzw. Arbeitsgängen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass nach Aufbringen der ersten Putzschicht nach einer kurzen Wartezeit die zweite Putzschicht auf die erste appliziert wird, bevor sich auf der Oberfläche der ersten Schicht eine Sinterhaut gebildet hat und bevor die erste Schicht ausgetrocknet bzw. erhärtet ist. Umgangssprachlich ist diese Vorgehensweise auch bekannt unter „frisch in frisch“ oder „nass in nass“.

Einschichtputz

Darunter versteht man einen Putz, der nur aus einer Schicht Lage eines Putzmörtels besteht. Dieser Begriff wird hauptsächlich in der Schweiz verwendet. In der Fachliteratur wird der Begriff Einlagenputz verwendet.

Elastizitätsmodul (E-Modul)

Der Elastizitäts­modul (kurz E-Modul) ist ein Material­kennwert aus der Baustoff­kunde und Werkstofftechnik, der das Dehnungsverhalten eines festen Körpers charakterisiert. Damit wird der Zusammenhang zwischen Spannung und Dehnung bei einer mechanischen Beanspruchung beschrieben. D. h., dass der E-Modul das Verhältnis der Zugspannung, der Kraft pro Querschnittsfläche, zur Längsdehnung, der Längendehnung zur Gesamtlänge, darstellt. Infolge dessen wird er in Kraft pro Fläche angegeben. Der Zahlenwert des Elastizitäts­moduls ist umso größer, je mehr Widerstand ein Material seiner Verformung entgegensetzt. Ein Material mit hohem E-Modul ist also steif, ein Material mit niedrigem E-Modul ist weich bzw. besitzt eine höhere Dehnbarkeit.

Die Ermittlung erfolgt nach genormten Prüfverfahren. Häufig wird das Elastizitäts­modul als Material­konstante bezeichnet. Der Elastizitäts­modul ist aber eigentlich nicht konstant, sondern wird von verschiedenen Umgebungs­bedingungen wie z. B. dem Druck oder der Temperatur beeinflusst, mit denen die Material­eigenschaften verändert werden können.

Emission/ Emissionen

Emissionen sind die Abgabe von Stoffen, Energien und Strahlung an die Umgebung. Im Hinblick auf den Klima- und Umweltschutz sind Emissionen z. B. die durch den Menschen verursachte erhöhte Abgabe von Treibhaus­gasen wie Kohlendioxid, Methan und Distickstoff­dioxid sowie von Stäuben und Lösemittel­dämpfen an die Atmosphäre.

Emulgatoren

Emulgatoren sind grenzflächenaktive Substanzen, die häufig auch als Tenside bezeichnet werden. Sie werden als Hilfsstoffe eingesetzt, um zwei miteinander nicht mischbare Flüssigkeiten, z.B. Öl in Wasser, zu einer sogenannten Emulsion zu vermischen. Diese Hilfsstoffe werden auch eingesetzt, um schwer lösliche Stoffe zu benetzen oder um Suspensionen zu stabilisieren. Emulgatoren bestehen aus Molekülen mit einer hydrophilen (wasseranziehenden) und einer lipophilen (fettliebenden) Komponente. Mit dem lipophilen Teil lagern sie sich an der lipophilen Phase (Fetttröpfchen) und mit dem hydrophilen Teil an Wasser an. So kann ein Öltröpfchen in einer wässerigen Phase über einen so genannten monomolekularen Emulgatorfilm stabilisiert werden.

Endfestigkeit

Die Endfestigkeit eines Stoffes ist erreicht, wenn die physikalischen oder chemischen Reaktionen, die zum Abbinden oder Erhärten ablaufen, abgeschlossen sind. Zum Teil können diese Reaktionen jedoch sehr lange dauern, da sie fortschreitend langsamer werden und abhängig von den vorliegenden Bedingungen sind. Daher wird bei Baustoffen von der Endfestigkeit gesprochen, wenn nach einem gewissen Zeitpunkt mit keiner nennens­werten Festigkeits­zunahme mehr zu rechnen ist. Bei zementgebundenen Mörteln und Beton ist die Endfestigkeit i.d.R. nach ca. 28 Tagen erreicht.

Energieausweis

Dokument, das in leicht verständlicher Form Auskunft/ Daten zur Energieeffizienz und zu den anfallenden Energiekosten eines Gebäudes gibt. Dadurch soll eine Vergleichs­möglichkeit zwischen verschiedenen Immobilien für den Käufer bzw. Mieter geschaffen werden. Grundlage für den Energieausweis ist die EnEV 2014 (Energieeinsparungsverordnung). Bei Neubauten ist der Energieausweis grundsätzlich verpflichtend. Der Energieausweis für bestehende Gebäude muss nur bei Verkauf oder Neuvermietung vorhanden sein. Er kann grundsätzlich auf der Basis des ingenieurmäßig berechneten Energiebedarfs oder des gemessenen Energie­verbrauchs ausgestellt werden. Von der Ausstellung des Energie­ausweises betroffen sind sowohl Wohn- als auch Nichtwohngebäude.

Energieeinsparungs-Gesetz (EnEG)

Mit dem EnEG 1976/1980 wird die Bundesregierung ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Anforderungen an einen energie­sparenden Wärmeschutz von Gebäuden und ihren Bauteilen einerseits als auch an die Beschaffenheit, Ausführung und Betrieb von heiz- und raumluft­technischen Anlagen und Brauchwasser­anlagen andererseits festzusetzen. Als Grundlage für die EnEV 2014 wurde eine Novelle des EnEG erforderlich. Das neue EnEG ist seit dem 13. Juli 2013 in Kraft. Durch die Gesetzesänderung wird die Bundesregierung ermächtigt, mit Zustimmung des Bundesrats eine neue EnEV in Kraft zu setzen, die Inhalte und Verwendung von Energie­ausweisen für Gebäude im Bestand regelt.

Energieeinsparungs-Verordnung (EnEV)

Seit Februar 2002 war die „Verordnung über energie­sparenden Wärmeschutz und energie­sparende Anlagentechnik bei Gebäuden“ verbindlich. Sie trat an die Stelle der bis dahin gültigen Wärmeschutz-Verordnung (WSVO) und der Heizanlagen-Verordnung. Nach einer zwischen­zeitlichen Novellierung der EnEV 2004 war entsprechend der EU-Richtlinie „Gesamtenergie­effizienz von Gebäuden“ (GEG) eine erneute Novellierung 2007 notwendig. Die letzte Novellierung erfolgte 2013, wobei die Neuerungen überwiegend am 1. Mai 2014 in Kraft traten. Daher wird die EnEV 2014 gelegentlich als EnEV 2013 bezeichnet. Zum 1. Januar 2016 ist zusätzlich eine Anforderungs­änderung zur EnEV 2014 in Kraft getreten. Mit der EnEV sollen die CO2-Emissionen reduziert und der Energiebedarf im Gebäudebereich gesenkt werden. Die EnEV regelt darüber hinaus die Ausstellung von Energie­ausweisen im Neubau und Bestand.

Entfeuchtungsputz

Entfeuchtungs­putze sind spezielle Putze, die auf feuchtem Mauerwerk aufgebracht werden. Als Ursache für die Durchfeuchtung kommen oftmals Überschwem­mungen oder Leckagen in Frage, durch die Wasser in das Bauwerk eingedrungen ist. Um dem Mauerwerk die Möglichkeit zu geben trotz aufgebrachtem Putz weiterhin austrocknen zu können, kommen speziell rezeptierte Entfeuchtungs­putze zum Einsatz. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr dampfdurch­lässig sind und einen niedrigen µ-Wert haben, um die Austrocknung des Mauerwerkes nach dem Putzauftrag auch weiterhin zu ermöglichen. Entfeuchtungs­putze sollten nicht weiter beschichtet werden, um den Sd-Wert nicht zu erhöhen. Nachfolgende Farbbe­schichtungen müssen daher möglichst diffusionsoffen sein, oder am besten weggelassen werden.

Entkopplung/ Entkopplungsschicht

Eine Entkopplung dient dem Spannungs­abbau infolge Bewegung/Dehnung zwischen Bauteil­schichten mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften und/oder der Verminderung der Schallübertragung durch das Bauteil. Dieses Prinzip wird z. B. bei WDVS, schwimmendem Estrich bzw. Estrich auf Trennlage und häufig bei der Verlegung großformatiger Fliesen- und Plattenbeläge angewendet.

Entschäumer

Entschäumer sind oberflächenaktive Substanzen, die organisch gebundenen Beschichtungs­stoffen als Additiv in geringen Mengen zugegeben werden. Sie haben die Aufgabe, eine Schaumbildung zu verhindern oder zu zerstören, damit sich ein porenfreier Film bilden kann. Schlecht entschäumte Beschichtungs­stoffe sind im getrockneten Film häufig an sogenannten „Nadelstichen" oder „Pinholes“, dem gehäuften Auftreten feiner Poren, zu erkennen. Bei Buntsteinputzen macht sich im Bindemittel eingeschlossener Schaum z. B. durch eine Trübung des klaren Films bemerkbar, welche bei dunklen Körnungen als „Vergrauung“ wahrgenommen wird. Der gleiche Vorgang kann auch ein milchiges Anlaufen des klaren Bindemittelfilms hervorrufen. Dies ist dann auf die veränderte Lichtbrechung aufgrund der eingeschlossenen Poren im Schaum zurückzuführen. Auch mineralisch gebundene Baustoffe können mit einem Entschäumer versehen werden, um den Lufteintrag bzw. die Porosität zu reduzieren und so die Rohdichte und die Festigkeit zu erhöhen. Bei verlaufs- oder fließfähigen Rezepturen werden durch die Verwendung eines Entschäumers die Rheologie und die Oberflächengüte verbessert.

erdfeuchte Verarbeitungskonsistenz

Der Begriff „erdfeucht“ beschreibt die Konsistenz eines Mörtels oder Betons, der mit relativ wenig Wasser angemischt wird. Der Begriff ist nicht eindeutig, z.B. über ein bestimmtes Ausbreitmaß, definiert. Eine erdfeuchte Konsistenz wäre mit einer steifen Konsistenz beim Beton vergleichbar. Die Wasserzugabe ist so zu dosieren, dass sich der Mörtel oder Beton gerade noch verdichten lässt. Auf der Baustelle kann die erdfeuchte Konsistenz geprüft werden, indem der Mörtel zu einer Kugel geformt wird („Schneeball­test“). Die richtige Konsistenz ist erreicht, wenn der Mörtel die Kugelform behält und erst zerfällt, wenn von oben mit dem Finger auf die Kugel gedrückt wird. Der Mörtel sollte einen leichten Glanz an der Oberfläche besitzen. Zerfällt die Kugel sofort nach dem Formen, ist die Konsistenz zu trocken und der Mörtel lässt sich nicht ausreichend verdichten. Ist die Konsistenz zu nass, behält die Kugel nach dem Formen nicht mehr ihre Form und weist an der Oberfläche einen Film aus Zementleim auf.

Ergiebigkeit

Die Ergiebigkeit beschreibt, welches Frischmörtel­volumen (Frischmörtel­ausbeute) nach dem Anmischen einer bestimmten Menge Trockenmörtel mit der erforderlichen Wassermenge erzielt wird. Bei einem Putzmörtel beispielsweise, wird die Ergiebigkeit des mit Wasser angemischten Mörtels in Litern in Abhängigkeit der eingesetzten Masse angegeben (z.B. 25 kg ergeben ca. 16 l). Daraus kann die Größe der Putzfläche abgeleitet, die in einer bestimmten Schichtstärke mit dieser Menge erstellt werden kann.

Erhärtungsverlauf

Als Erhärtungsverlauf wird der Übergang eines Stoffes vom flüssigen in den festen Zustand bezeichnet, der durch eine chemische Reaktion verschiedener Stoffe miteinander hervorgerufen wird. Die Erhärtung ist bei manchen Stoffen nach dem Erreichen des festen Zustands noch nicht abgeschlossen und die Festigkeit nimmt weiter zu, bis die chemische Reaktion zum Stillstand gekommen ist. Dieser Verlauf wird in unterschiedliche Erhärtungs­phasen unterteilt. Bei z. B. zement­haltigen Produkten werden diese Phasen Ansteifen, Erstarren und Erhärten genannt. Erst wenn keine Festigkeits­zunahme mehr erfolgt, ist die Endfestigkeit erreicht und der Erhärtungs­verlauf abgeschlossen.

Euroklassen

Unter Euroklasse versteht man die europäische Klassifizierung des Brandverhaltens von Baustoffen nach DIN EN 13501-1. Neben den Hauptkriterien wie Entzündbarkeit, Flammen­ausbreitung und freiwerdende Wärme, werden zusätzlich die Brandparallel­erscheinungen, wie Rauchentwicklung, brennendes Abfallen/ Abtropfen von Baustoffen, festgestellt und klassifiziert.

 

Klassifizierung nach den Hauptkriterien

Euroklasse Leistungsanforderung und Parameter
A1, A2 Kein Beitrag zum Brand
B Sehr begrenzter Beitrag zum Brand
C Begrenzter Beitrag zum Brand
D Hinnehmbarer Beitrag zum Brand
E Hinnehmbares Brandverhalten
F Keine Leistung festgestellt

Erläuterung der Brandparallel­erscheinungen

Kurzzeichen/ Klassen Kriterium Anwendungsbereich
s (smoke)
s1, s2, s3
Rauchentwicklung Anforderungen an die Rauch­entwicklung
d (droplets)
d0, d1, d2
Brennendes Abfallen/ Abtropfen Anforderungen an das brennende Abfallen/ Abtropfen

F

Farbanstrich

Unter einem Farbanstrich versteht man den Auftrag eines Beschichtungs­stoffes auf einen Untergrund. Bei mineralischen Außenputzen wird zwischen einem Egalisationsanstrich und einem Beschichtungs­system unterschieden. Der Egalisations­anstrich besteht aus einem einmaligen Anstrich. Er dient insbesondere bei eingefärbten mineralischen Edelputzen zur Vereinheitlichung des Gesamtbildes der Fassade, um eventuelle farbliche Unregelmäßig­keiten auszugleichen und hat primär nur einen optischen Zweck. Ein Beschichtungs­system besteht aus mehreren Komponenten. Dazu gehören eine Grundbeschichtung, gegebenenfalls eine oder mehrere Zwischenbeschichtungen und einer Schlussbeschichtung. Durch den mehrlagigen Schichtaufbau sind Beschichtungs­systeme deutlich resistenter und langlebiger als Egalisations­anstriche und bieten einen zusätzlichen Witterungsschutz für die darunter liegenden Putzsysteme.

Farbe

Gebräuchlicher Begriff für Farbmittel.

farbecht

Bei Farbmitteln bezeichnet der Begriff Farbechtheit die Eigenschaft eines Farbmittels, ihren ursprünglichen Farbton auch unter äußeren Einflüssen – Licht, Wasser, mechanische Beanspruchung, Chemikalien usw. – zu behalten. In Bezug auf die Beeinflussung durch Licht bzw. UV-Strahlung des Lichts wird auch von der Lichtechtheit gesprochen.

farbige Putze

Putze können mit Pigmenten zusätzlich eingefärbt werden, um zusätzliche gestalterische Anforderungen zu erfüllen. Der mögliche Farbton ist dabei stark von der Zusammensetzung und der verwendeten Bindemittel der Putze und der Art und Menge des Pigments abhängig. Farbige Trockenmörtel und Putze können bereits abgetönt im Werk produziert werden oder durch die Beigabe von Pigmenten beim Anmischen auf der Baustelle hergestellt werden. Auf mineralischen eingefärbten Edelputzen sind einlagige Egalisationsanstriche vorzusehen, um eventuelle farbliche Unregelmäßigkeiten, die durch das Trocknen oder die Verarbeitung der Putze auftreten können, auszugleichen. Zusätzliche farbliche Beschichtungs­systeme mit Fassadenfarben können zusätzlich den Witterungsschutz für farbige Putze erhöhen.

Farbkarte

Farbtonkatalog oder auch Farbfächer mit einer Auswahl an abgebildeten Farbtönen zur Auswahl des gewünschten Farbtones eines Farbmittels oder eines eingefärbten Putzes. Bei der Auswahl des gewünschten Farbtons ist zu beachten, dass es sich hierbei um Druckfarben handelt. Die Farbwirkung des eingefärbten Putzes oder Farbmittels kann in Nuancen auf Grund der Struktur des Untergrundes, der beschichtet wird und durch weitere Umwelteinflüsse (Beleuchtung, Verschattung, etc.) vom Farbton der Farbkarte abweichen.

Farbmittel

Farbmittel ist der Oberbegriff für alle farbgebenden Substanzen bzw. Beschichtungsstoffe, die in der Regel mit Pinsel, Rolle oder Sprühgerät aufgebracht werden. Nach ihrer chemischen Zusammensetzung werden anorganische und organische Farbmittel unterschieden.

Farbmuster

Beim Einsatz von Farbmitteln oder farbigen Putzen ist es sinnvoll, am Bauwerk ein Farbmuster anzulegen. Ein Farbton kann abhängig vom Untergrund, Lichteinfall, Oberflächen­beschaffenheit und anderen Parametern am Objekt anders wirken bzw. wahrgenommen werden, als auf einer Farbkarte. Farbmuster helfen somit dem Bauherrn, die Wirkung und Eignung des gewählten Farbtones unter realen Objekt­bedingungen zu bewerten.

Farbpigmente

auch: Pigmente

Pigmente sind farbgebende Stoffe (Additive), die einem Produkt zugegeben werden, um einen gewünschten Farbton zu erzielen. Es wird zwischen anorganischen und organischen Pigmenten unterschieden. Im Baustoff­bereich werden Pigmente in flüssigen oder pastösen Produkten (z. B. Farben, Grundierungen, organischen Putzen), aber auch in pulverförmigen Produkten, wie z. B. Trockenmörteln (mineralische Edelputze, Mauer- und Fugenmörtel) verwendet.

Farbtonbeständigkeit

Die Farbton­beständigkeit (Farbechtheit) einer Beschichtung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Diese werden in zwei Gruppen unterteilt: einmal in den Beschichtungs­stoff selbst, zum anderen in die Umwelt- und Umfeld­bedingungen. Beim Beschichtungs­stoff sind Art und Menge des Bindemittels, der eingesetzten Pigmente und Füllstoffe sowie andere Rezeptur­bestandteile, wie Additive, maßgebend für die zu erwartende Farbton­beständigkeit. Die Umweltbedingungen umfassen Belichtung und Bewitterung, Niederschläge, Industrieklima (Schadstoffbelastung) und andere Faktoren, denen die Beschichtung nach der Trocknung ausgesetzt ist. Dabei ist zu berücksichtigen, dass alle Außen­beschichtungen natürlichen Alterungs­prozessen unterworfen sind. Weil die Zusammenhänge sehr komplex und vielfältig sind, ist es unbedingt notwendig, dass für eine optimale Farbton­beständigkeit alle möglichen Parameter berücksichtigt werden. Nicht jede gewünschte Farbton-Nuance ist mit jeder Pigmentierung dauerhaft herstellbar, so dass insbesondere bei modischen Trendfarb­tönen eine gewisse Vorsicht geboten ist, insbesondere dann, wenn diese mit organischen Buntpigmenten formuliert werden müssen, die u.U. nicht dauerhaft alkali- und UV-beständig sind.

Fasche

Faschen dienen zur optischen Gestaltung eines Bauwerks. Sie werden als abgesetzte Umrahmungen bzw. Streifen um die Fassaden­öffnungen (Fenster und Türen) herumgeführt. Faschen können von der Fassadenfläche vertieft ausgeführt, aus der Fläche hervorgehoben werden oder nur farblich abgesetzt gestaltet werden (Farbfasche). Sie können aus verschiedenen Materialien bestehen, z. B. Putz (Putzfasche), Verblendsteinen, Natursteinen oder auch Holz.

Faschenputz

Spezieller dünnschichtiger und feinkörniger Schweiß- oder Glättputz, der im Bereich der Faschen auf den Unterputz aufgebracht und farbig gestaltet wird. Im übrigen Fassadenbereich wird vorher i.d.R. ein gröberer Kratz-, Rau- oder Spritzputz aufgebracht. Dazu wird der Grundputz im Bereich der Faschen mit Brettern abgedeckt.

Fasern

Fasern sind dünne, fadenähnliche Gebilde, deren Länge deutlich größer als der Durchmesser ist. Sie können in Längsrichtung keine Druck­spannungen, dafür jedoch zum Teil sehr große Zug­spannungen aufnehmen. Daher besitzen Fasern ein breites Anwendungs­spektrum von der Herstellung von Textilien bis hin zu Baustoffen/ Werkstoffen für die Industrie, z. B. faserverstärkte Mörtel/ Betone, Dämm­materialien, z. B. Glas- und Steinwolle, und Faserverbund­werkstoffe, wie z. B. GFK und Carbon/ Kohlefaser. Fasern werden generell in Naturfasern und synthetisch hergestellte Kunst-/ Chemiefasern unterteilt. Beim einem ungünstigen Längen- zu Durchmesserverhältnis der Fasern spricht man von einer „Lungengängigkeit“ (Lungenbläschen) der Fasern. Eingeatmete Fasern und Stäube können nicht mehr abgehustet oder vom Körper resorbiert werden und führen zu Lungenerkrankungen, wie Silikose oder Asbestose. Für die Verarbeitung und Entsorgung solch kritischer Faserstoffe gelten besondere Vorschriften und Sicherheits­vorkehrungen (TRGS 521).

faserverstärkt

Unter einer Faserverstärkung ist die Zugabe von Fasern zu einem Stoff oder Gemisch zu verstehen, um damit die Zug- und Biegezug­festigkeit des daraus entstehenden Materials zu erhöhen. Bei mineralischen Baustoffen, wie z.B. Putzen, soll dadurch die Gefahr einer möglichen Rissbildung infolge von Spannungen aus Erhärtung und/ oder Witterung minimiert werden.

Fassadenprofile

Schmückende, architektonische Elemente zur individuellen Fassadengestaltung auf tragfähigen Untergründen von Alt- und Neubauten aus verschiedenen Materialien, z.B. mineralischen Granulaten, Altglas­recyclaten, EPS, etc. mit farbigen Gestaltungs­möglichkeiten durch eine entsprechende Schlussbeschichtung.

Fassadenschutz-Theorie

Ende der 1960er Jahre wurde durch H. Künzel vom Institut für Bauphysik der Fraunhofer-Gesellschaft in Holzkirchen eine viel beachtete Theorie aufgestellt, die sich dem Fassadenschutz widmete. Die Fassadenschutz-Theorie basierte auf der Erkenntnis, dass ein wirksamer Feuchteschutz immer dann gegeben ist, wenn die Wasserabgabe einer Fassade wesentlich größer ist als deren Wasseraufnahme. Eine Wand bleibt dauerhaft „trocken“, wenn die Wassermenge, die bei Beregnung von der Fassaden­oberfläche aufgenommen wird, in der Trockenzeit auch wieder abgegeben werden kann. Ansonsten kann es aufgrund von erhöhter Durchfeuchtung zu Folgeschäden an der Fassade kommen, wie z.B. Ausblühungen, Haftverlust und Abplatzungen durch Frosteinwirkung. Diese Grundforderung wurde wie folgt in Formeln für den sogenannten „w-Wert“ definiert:

w ≤ 0,5 kg/ (m² • h0,5)

sd ≤ 2,0 m

w • sd ≤ 0,1 kg/ (m • h0,5).

Entsprechend ihrer Bedeutung für den Einsatz von Beschichtungs­systemen spricht man auch von der Künzel'schen Fassadenschutz-Theorie. Sie wurde bereits Ende der 70-er Jahre Bestandteil der DIN 4108. Auch die Einstufung von wasserab­weisenden oder wasserhem­menden Putzen in der DIN 18550 erfolgt nach dieser Theorie.

Fassadenverschmutzung

Verunreinigungen, die sich als Fremdstoffe auf der Oberfläche eines Fassaden­baustoffes ablagern. Es kann zwischen Staubablagerungen, mineralischen und organischen Verschmutzungen unterschieden werden. In vielen Fällen sind Verschmutzungen die Ursache für einen nachfolgenden mikrobiellen Befall (Sekundärbefall).

Feinputz

Feinputz ist ein sehr feinkörniger Putz, der dünnschichtig als Oberputz verwendet wird. Die Oberfläche kann zu einer sehr feinkörnigen ebenen Fläche gefilzt oder frei strukturiert werden.

Feinzug

Als Feinzug wird der letzte Arbeitsgang/ die Endbeschichtung bei der Herstellung von gezogenen Stuckprofilen bezeichnet. Dabei wird der Feinzug zur abschließenden Oberflächen­gestaltung auf das mit dem Grobzug vorgezogenen Stuckprofil aufgebracht. Der Mörtel dafür wird Stuckmörtel mit dem Zusatz „Feinzug“ oder Feinzug­mörtel genannt. Es handelt sich dabei um einen sehr feinkörnigen mineralischen und oftmals vergüteten Zementmörtel.

Fensterbänke

Fensterbänke werden auch Fensterbrett, -bord oder Sims genannt. Sie können aus vielen Materialien bestehen, z.B. Naturstein, Kunststein oder auch eloxiertem oder pulverbeschichtetem Aluminium. Sie bilden den oberen Abschluss der Brüstung des Fensters und dienen außen zur Wasserabführung des Fensters, weshalb sie regendicht eingepasst werden müssen. Fensterbänke werden auch als spezielle Zubehörteile für ganze Fassaden­systeme angeboten, z. B. für WDVS, bei dem sie mit Hilfe von eingeputzten U-förmigen Aufsteckprofilen, die einen Bewegungs­spielraum zur Aufnahme der Wärmedehnung besitzen, in das Wärmedämm-Verbundsystem eingepasst werden.

Fertigmörtel

Auch bekannt als Werkmörtel.

Festmörtel

Als Festmörtel wird der erhärtete Mörtel bezeichnet.

Fettriss

Als Fettrisse werden kurze, nur an der Putzoberfläche vorhandene, Haarrisse bezeichnet. Sie können bei Oberputzen mit besonders feiner Struktur oder an geglätteten Oberflächen auftreten. Durch das Strukturieren bzw. Glätten der oberen Putzschicht mit einem Holzbrett bzw. einer Edelstahltraufel werden die Feinanteile des Putzmörtels an der Oberfläche angereichert und verdichtet. Bei der Trocknung der bindemittel­reichen Oberflächen­schicht kann es dann zu dieser Art Rissbildung kommen. Normalerweise werden dadurch weder die Optik noch die Funktion des Putzes eingeschränkt.

Feuerwiderstandsklassen

siehe: Baustoffklasse, Brandverhalten 

Film

Ein Film ist nach DIN EN 971-1 die Sammel­bezeichnung für jede zusammen­hängende Beschichtung, die durch Auftragen einer oder mehrerer Schicht/en auf einen Untergrund entsteht. Dabei kann die betreffende Beschichtung sowohl ein dichter, geschlossener, porenfreier Film sein, als auch eine mehr oder minder poröse Schicht, je nach den vorliegenden Anforderungen und der Art des Beschichtungs­stoffes.

Filmbildehilfsmittel

Filmbildehilfsmittel oder Koaleszenz­mittel sind wasserlösliche, schwerflüchtige Lösemittel oder Weichmacher, die als Additive in geringen Mengen zugesetzt die Mindest-Filmbildetem­peratur einer Polymer­dispersion im gewünschten Maße herabsetzen, so dass auch bei niedrigeren Temperaturen ein geschlossener Film gebildet wird. Dabei wirken hoch siedende Lösemittel aufgrund ihrer geringen Verdunstungs­geschwindigkeit praktisch als temporäre Weichmacher.

Filmbildung

Mit Filmbildung werden die Vorgänge zusammengefasst, die dazu führen, dass ein flüssiger oder pastöser Beschichtungs­stoff zu einem zusammen­hängenden Film bzw. einer Beschichtung physikalisch trocknet. Dabei dringt der Wasseranteil der Beschichtung partiell in einen saugfähigen Untergrund oder er verdunstet. Infolgedessen fließen die einzelnen Bindemittel-Partikel der Polymer­dispersion zusammen, bis sie zu einem Film verschmolzen sind. Dann erst liegt die endgültige Beschichtung mit den gewünschten Eigenschaften vor. Eine einwandfreie Trocknung sichert also die Qualität. Diese Art der Filmbildung wird auch als Koaleszenz oder Kalter Fluss bezeichnet, da sie ohne zusätzliche Wärmezufuhr erfolgt.

Filmkonservierung

Damit Beschichtungen auf wässeriger Basis nicht von Mikro­organismen wie Algen, Pilze und Bakterien befallen werden, rüstet man sie biozid aus. Die betreffenden Wirkstoffe weisen eine sehr begrenzte Wasser­löslichkeit auf, damit sie durch Niederschläge nicht ausgewaschen werden. Anderenfalls müssen diese Biozide wasserlöslich sein, damit sie an der Oberfläche freigesetzt werden. In Folge dessen entsteht ein biozider Film an der Oberfläche, der einen mikrobiellen Befall verhindern soll. Aufgrund dieser Freisetzung baut sich der biozide Wirkstoff mit der Zeit ab, so dass die biozide Ausrüstung der Beschich­tungen nach einigen Jahren durch einen Neuanstrich erneuert werden muss. Die Filmkonser­vierung darf nicht mit der Topf- oder Gebinde­konservierung verwechselt werden.

Filzbild

siehe: Filzen 

Filzbrett

Ein Filzbrett ist ein Reibebrett, i.d.R. aus Kunststoff, dass mit einer Auflage aus Schaumstoff, Moosgummi oder einem Filzstoff versehen ist. Das Filzbrett dient zur Gestaltung/ Endbearbeitung von Putzoberflächen. Der Vorgang wird als filzen bezeichnet.

Filzen

Als Filzen wird eine Gestaltung/ Endbearbeitung von (Putzoberflächen) bezeichnet. Hierbei wird der leicht angesteifte Putzmörtel mit einem mattfeuchten Filzbrett abgerieben. Durch das Reiben wird die Putzoberfläche leicht verdichtet und verfestigt, die mattfeuchte Auflage nimmt einen Teil des Bindemittel­films von der Putzoberfläche auf und legt damit das oberste Korn in der Putzschicht teilweise frei. Die Auflage muss nach Erfordernis regelmäßig ausgewaschen werden.

Filzputz

Ein Filzputz als Oberputz besitzt eine fein abgestufte Sieblinie. Auch dickschichtige Unterputze können an der Oberfläche gefilzt werden.

Flachverblender

Als Flachverblender werden organische Bekleidungen in Klinkeroptik bezeichnet. Es handelt sich dabei i.d.R. um Riemchen oder klinkerartig aussehende, kleinformatige 4-6 mm dicke Platten aus organisch gebundenem Kunststein (Kunststoff). Flachver­blender werden zur Nachbildung von Sichtmauerwerk z.B. auf Wärmedämm-Verbund­systemen eingesetzt. Als Flachver­blender werden aber auch die eigentlichen keramischen Riemchen bezeichnet.

Floating-Buttering-Verfahren

Fluchtgerecht

Ausbildung einer ebenen, fluchtgerechten Oberfläche (DIN 18202).

Flugasche

Flugasche ist ein staubförmiger Verbrennungs­rückstand. Sie entsteht in größeren Mengen in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung, die mit Brennmaterialien, wie z. B. Kohle betrieben werden. Die Zusammensetzung und Weiterverwert­barkeit der Asche hängt stark vom Brennmaterial ab. Für Baustoffe eignet sich Steinkohlen­flugasche aufgrund ihrer guten Eigenschaften als puzzolanischer Zusatzstoff für Zement, Mörtel und Beton und auch zur Herstellung von Kalksand­steinen oder Porenbeton.

Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs)

Künstliche, industriell erzeugte Produkte, die die Ozonschicht in der Stratosphäre zerstören können und zum anthropogenen Treibhauseffekt beitragen. Daher ist heute der Einsatz von FCKW in vielen Anwendungsbereichen verboten. Sie werden/ wurden z.B. als Treibgase, Kältemittel oder Lösemittel verwendet.

formulierter Kalk

Als formulierter Kalk werden spezielle Kalkbindemittel gemäß der Kalknorm DIN EN 459 bezeichnet, die hydraulische Eigenschaften aufweisen. Formulierte Kalke werden als Bindemittel in Mörtel- und Putzmörtelrezepturen eingesetzt und häufig unter restauratorischen Gesichtspunkten bei der Renovierung und Sanierung historischer Bauwerke eingesetzt.

Frank'sche Prüfplatte 

Messmethode zur Bestimmung der Wasseraufnahme von Putzflächen, Farbbeschichtungen oder Fassaden unter realen Bedingungen am Objekt. Im Gegensatz zum Frank'schen Röhrchen verfügt die Frank'sche Prüfplatte über eine größere Prüffläche.

frisch-in-frisch

Frisch-in-frisch oder nass-in-nass bezeichnet eine mehrschichtige Arbeitsweise, bei der der nächste Auftrag einer Schicht von dem gleichen oder einem anderen Material unmittelbar oder nur kurze Zeit später, nachdem die vorhergehende Schicht aufgebracht wurde, erfolgt. Beide Materialien bzw. Lagen müssen sich noch optimal miteinander verbinden. Der richtige Zeitpunkt dafür ist i.d.R. erreicht, wenn die Oberfläche der vorhergehenden Schicht von „glänzend“-feucht in „matt“-feucht umschlägt.

Der Auftrag frisch-in-frisch wird z.B. beim 2-schichtigen Aufbringen einer Putzlage oder beim Aufbringen einer Bodenaus­gleichsmasse in die noch frische (mattfeuchte) Grundierung angewendet. Das Einbetten eines Armierungsgewebes in den Armierungsmörtel/ Unterputz erfolgt auch frisch-in-frisch, da der Mörtel anschließend noch zugezogen bzw. noch eine Schicht Putz aufgetragen werden muss.

Frostschutzmittel 

Frostschutzmittel sind Zusätze (Additive), die den Gefrierpunkt von Wasser herabsenken. Im Baustoffbereich bei mineralischen Mörteln oder Beton werden sie als Zusatzmittel dem Anmachwasser zugegeben. Sie sollen bewirken, dass der Mörtel/ Beton noch bei Temperaturen unter 0 °C eingebracht werden kann. Der Einsatz bestimmter Frostschutzmittel muss gemäß der Betonnorm und entsprechender Merkblätter freigegeben sein und darf keine negativen Auswirkungen auf die übrigen Material­eigenschaften besitzen. Anstelle von chemischen Frostschutz­mitteln wird häufig auch mit vorgewärmten Einsatzstoffen, Wasser, Werkzeugen oder Schaltafeln gearbeitet.

Frühregenfestigkeit

Wässrige Beschichtungs­stoffe für die Außenan­wendung sind in ihrem Trocknungs­verhalten im Wesentlichen von drei Bedingungen abhängig: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Auftragsstärke (Schichtdicke). Dies bedeutet: Je niedriger die Temperatur, je höher die Luftfeuchtig­keit und je größer die aufgetragene Schichtdicke, desto länger dauert die Trocknung. Dies kann an einigen Tagen im Herbst/ Winter/ Frühjahr dazu führen, dass z.B. ein noch nicht durch getrockneter Kunstharzputz von Regen oder Nebel (kondensierende Feuchte) abgewaschen wird. Mit dem Begriff „Frühregen­festigkeit“ wird das Trocknungs­verhalten einiger Produkte bezeichnet, die trotz ungünstiger Witterungs­umstände deutlich schneller regenfest werden, z.B. nach ca. 8 Stunden anstatt der, unter gleichen Bedingungen, benötigten 24 Stunden.

Fugeisen

Werkzeug zum nachträglichen Verfugen von Sichtmauerwerk.

Fungizide

Fungizide sind Wirkstoffe oder Wirkstoffkombi­nationen zum Abtöten von Pilzen. Diese pilztötenden Zusätze gehören zur Gruppe der Biozide und werden entweder als Desinfektions­mittel in Funktion einer Grundierung auf den Untergrund aufgetragen und/ oder pastösen Putzbeschich­tungen und Farben zugegeben, um das Pilzwachstum zu hemmen. Ein dauerhaftes Ausbleiben des Pilzbewuchses kann mit diesen Zusätzen nicht erreicht werden.

Füller

Füllmörtel

Auch bekannt als Verfüllmörtel.

Füllschaum

siehe: PU-Schaum, auch bekannt als als Pistolenschaum.

Füllstoffe

Bei Bau- und Beschichtungsstoffen werden Füllstoffe mit dem Begriff Zusatzstoff bezeichnet.

G

GOK

GOK ist die Abkürzung für Gelände­oberkante. Mit dieser Abkürzung wird in Bauzeichnungen die Höhenmarkierung/ Höhenkote beschriftet, die die Höhe für das spätere Gelände im angefüllten Endzustand des Bauwerks bzw. für den Anschluss des Außengeländes angibt.

GWP

Global Warming Potential, englischer Begriff für das Treibhaus­potenzial.
siehe: EPD 

Geländeoberkante (GOK)

siehe: GOK 

geometrische Wärmebrücken

Geometrische Wärmebrücken entstehen an Stellen, an denen die wärmeauf­nehmende Innenober­fläche kleiner als die wärmeab­gebende Außenoberfläche ist, z.B. Außenecken von Gebäuden. Weitere geometrische Wärmebrücken sind z.B. Fensterlaibungen oder vorkragende Bauteile.

Gerüststoß

Sichtbare Struktur- oder Farbton­unterschiede, die nach dem Entfernen eines Fassaden­gerüstes dauerhaft und optisch störend sichtbar bleiben.

Gesamtenergiedurch­lassgrad (g-Wert)

Der Gesamtenergie­durchlassgrad, auch g-Wert genannt, ist ein Maß für den Energie­durchlass von z.B. der Sonnen­einstrahlung durch transparente Bauteile. Er ist die Summe aus der direkten Transmission der solaren Strahlung sowie der Wärmeabgabe nach innen durch Abstrahlung und Konvektion. Verluste können dadurch entstehen, dass ein Teil der Strahlung vom bzw. am transpa­renten Bauteil reflektiert oder absorbiert wird. Die Skala des g-Wertes bewegt sich zwischen 0 und 1. Ein Bauteil mit dem Wert 1 hätte einen Energie­durchlass von 100 % und ein Bauteil mit dem Wert 0 von 0 %.

Normales Fensterglas ohne Beschichtung hat einen g-Wert von ca. 0,85. Das bedeutet, dass ca. 85 % der Sonnen­einstrahlung durch das Glas in den Raum gelangen kann und dass ca. 15 % vom Glas reflektiert oder absorbiert wird. Bei aktuellen 3-fach Fensterver­glasungen kann der g-Wert bei ca. 0,55 liegen.

Gewebe

Gewebespachtelung

Gips

siehe: Dihydrat, Anhydrit 

GISCODE (Gefahrstoff-Informations-System-Code)

GISCODE steht für Gefahrstoff-Informations-System-Code. Er wurde von der Berufsgenossen­schaft der Bauwirtschaft (BG Bau) entwickelt. Es handelt sich um ein freiwilliges Kennzeichnungs­system. Hierbei werden Produkte, die eine vergleichbare Kennzeichnung bzgl. der Gesundheits­gefährdung besitzen, in Gruppen zusammengefasst werden, bei denen die vorgesehenen Schutzmaß­nahmen und Verhaltens­regeln gleich sind. Dadurch wird erreicht, dass viele einzelne Produkte auf wenige Produktgruppen reduziert werden. Der GISCODE befindet sich im Sicherheits­datenblatt (SDB) und auf dem Gebindeaufdruck/ -etikett.

Gitterrabbot

Werkzeug zum Abrichten und Aufrauen von erhärteten Putzlagen vor der Aufnahme weiterer Putzlagen oder eines Deckputzes („rabbotieren“).

Gitterschnitt-Prüfung

ist eine Methode zur Ermittlung der Haftfestigkeit und Oberflächen­festigkeit von Beschichtungen und Baustoffen. Hierbei werden mit einer scharfen Klinge mindestens 6 parallele Schnitte in eine Beschichtung oder Baustoff und anschließend im rechten Winkel dazu nochmals mindestens 6 parallele Schnitte jeweils bis zum Untergrund geführt. Dabei variiert der Abstand der parallelen Schnitte von 1–3 mm, abhängig von der Dicke der jeweiligen Beschichtung/ Baustoffs. Anschließend wird ein Klebeband mit definierter Klebekraft auf der Oberfläche aufgeklebt und danach ruckartig abgezogen. Bewertet wird nach dem Abreißen des Klebebandes die abgelöste Anzahl von Beschichtungs­quadraten, falls diese nicht schon bei der Ausführung des Gitterschnittes ausgeplatzt sind. Mit Kennwerten zwischen 0 (sehr gut) und 5 (sehr schlecht), die durch einen Vergleich mit entsprechenden Bildvorlagen bestimmt werden, wird die Haftfestigkeit der geprüften Beschichtung/ Baustoffs bewertet.

Glasfaser

Glasfasern sind künstlich hergestellte Fasern, die als Endlosfaden aus geschmolzenem Glas hergestellt und im Baustoffbereich z.B. für Armierungen/ Bewehrungen oder Gewebe verwendet werden.

Glasfasergewebe

Textiles Gewebe aus kontinuierlichen Glasfasern in Kett- und Schussrichtung, versehen mit einer alkalibeständigen Kunststoff­beschichtung, um den Abstand der Maschenweite, z.B. 4x4 mm oder 8x8 mm usw., zu fixieren und so das Gewebe formstabil zu machen. Das Gewebe wird in den Unterputz bzw. in die Armierung eingebettet.

Glaswolle

Glaswolle ist eine Mineralwolle,  die aus künstlich hergestellten Glasfasern besteht. Als Rohstoffe werden bis zu 70 % Altglas, Quarzsand, Kalkstein und Soda eingesetzt. Die Fasern werden mit einem Bindemittel, z.B. Phenolharz, untereinander verklebt und zu einem Vliesstoff oder abhängig von der Verdichtung zu einer Platte verarbeitet. Haupteinsatzgebiete sind die Wärmedämmung, z.B. von Fassade Kerndämmung und Dach, und der Schall- und Brandschutz. Glaswolle hat eine Temperaturbeständigkeit von ca. 700 °C.

Glattputz

siehe: Glättputz 

Glimmer

Als Glimmer wird eine Gruppe von Mineralen bezeichnet, die zu den Schichtsilikaten (Mica) gehören. Die Farbe variiert von weiß bis braunschwarz, selten auch grün oder rosa. Der Name Glimmer ist an die glänzende/ schimmernde/ glitzernde Oberfläche angelehnt. Glimmer ist Bestandteil vieler Gesteinsarten, wie z.B. Granit, Gneis oder Glimmerschiefer und verleiht ihnen den schimmernden Effekt. Glimmer besitzt einen sehr hohen Schmelzpunkt und eine sehr geringe Leitfähigkeit. Daraus ergeben sich viele technische Anwendungs­möglichkeiten, z.B. als elektrischer Isolator. Im Baustoff­bereich wird Glimmer z.B. als dekorativer Zuschlag für Edelputze, insbesondere Edelkratzputz, eingesetzt.

Glätten

Oberflächenbear­beitung einer Deckschicht oder Decklage mit speziellen, sehr feinkörnigen Materialien (Kalkglätte, Kalkspachtel, Zementglätte) zum dekorativen Gestalten bevorzugt an Innenwand­flächen eingesetzt. Zur Erzielung der gewünschten glatten und dichten Oberflächenstruktur werden spezielle Werkzeuge (Glättkelle) und Techniken eingesetzt. Die fertigen Oberflächen können weiterbehandelt werden (Wachs, Farbe).

Glättkelle

Eine Glättkelle besteht aus einem dünnen, stabilen rechteckigem Stahl-/ Edelstahlblech mit aufgesetztem Handgriff. Sie wird verwendet, um Putz oder Spachtelmassen auf Wände oder Decken aufzutragen und anschließend zu glätten oder zu strukturieren. Bei der Sanierung werden damit auch Unebenheiten ausgeglichen, Risse, Fugen oder Löcher verschlossen und ggf. geglättet.

Glättputz

Glättputze sind Putze, die aufgrund ihrer geringen Korngröße der Gesteinskörnungen/ Zuschlag und des hohen Mehlkorngehalts, der die Zwischenräume der Körner schließt und überdeckt, zur Herstellung von sehr glatten/ geglätteten Putzoberflächen geeignet sind. Glättputze werden als gips- oder gips-kalk-gebundene, einlagige Innenputze und als dünnlagige Putzglätten auf mineralischen Unterputzen im Innenbereich sowie in seltenen Fällen auch im Außenbereich eingesetzt. Aufgrund der hohen Oberflächen­qualität eignen sie sich besonders gut als Untergrund für Anstriche, Tapeten, dünnlagige Oberputze oder individuelle Glätt­techniken. Vorsicht ist geboten, da die Oberfläche schnell zur Bildung einer Sinterhaut sowie von Haarrissen infolge von Schwindvorgängen neigt.

Glättschwert

Ein Glättschwert ist ein längliches, schmales und oben spitz zulaufendes Werkzeug aus einem dünnen, stabilen Stahl-/ Edelstahlblech mit einem aufgesetzten Handgriff zum Glätten von Oberflächen, z.B. von Estrich oder Bodenaus­gleichsmassen. Der Name wurde von der Form, die Ähnlichkeit mit einem Schwert hat, abgeleitet.

Glättspachtel (Werkzeug)

Ein Glättspachtel/ Rakel ist ein rechteckiger bzw. trapezförmiger Spachtel aus Edelstahl zum Glätten von Putzoberflächen. Es gibt ihn in verschiedenen Breiten, übliche Breiten für Flächen sind z.B. 40–100 cm.

Grenzwert der Wärmeleitfähigkeit

Höchstwert der Wärmeleit­fähigkeit eines Dämmstoffes, der im Rahmen der werkseigenen Produktions­kontrolle nicht überschritten werden darf, wobei jeder Einzelwert eines Prüfergeb­nisses den vorgegebenen Wert einhalten muss. Da dieser Grenzwert jedoch in den europäischen Dämmstoff­normen nicht benannt bzw. definiert wurde, war er nicht EU rechtskonform und die DIN 4108-4:2013-02 musste geändert werden. Mit der Einführung der DIN 4108-4:2017-03 gibt es den Wert nicht mehr.

Grobzug

Als Grobzug wird die Vorprofilierung bei der Herstellung von gezogenen Stuckprofilen bezeichnet. Dabei wird die grobe Form, die das Stuckprofil erhalten soll, vor gezogen. Anschließend erfolgt mit dem Feinzug die abschließende Oberflächen­gestaltung. Der Mörtel dafür wird Stuckmörtel mit dem Zusatz „Grobzug“ oder Grobzu­gmörtel genannt. Es handelt sich dabei um einen schnell erhärtenden, mineralischen Zement­mörtel mit speziellen Eigenschaften.

Grundbeschichtung

siehe: Grundierung 

Grundierung

Grundierung ist der Sammelbegriff für verschiedene Arten von Grundbeschich­tungen, die pigmentiert, unpigmentiert, lösemittelhaltig oder wässerig sein können und einschichtig oder mehrschichtig aufgetragen werden. Ganz allgemein haben Grundierungen die Aufgabe, eine dauerhafte Verbindung zwischen dem jeweiligen Untergrund und der nachfolgenden Beschichtung herzustellen. Daneben gibt es spezielle Anforderungen, wie z.B.

  • die Neutralisierung von Ausblühungen
  • das Absperren von Stoffen, die aus dem Untergrund durchschlagen und zu Verfärbungen führen können
  • die Verhinderung von Rostbildung
  • die Reduzierung bzw. Regulierung starker bzw. unterschiedlicher Saugfähigkeit
  • die Untergrundver­festigung
  • die Herstellung einer rauen bzw. griffigen Oberfläche bei glatten nicht saugenden Untergründen oder
  • die farbliche Anpassung, um einen andersfarbigen Untergrund sicher abzudecken.
     

Eine Grundierung muss sehr sorgfältig auf den jeweiligen Untergrund, den betreffenden Anwendungszweck und das gesamte Beschichtungs­system abgestimmt sein.

Grundputz

siehe: Unterputz 

H

HBW

HWL-Platte

Haarrisse

Der Begriff Haarriss ist ein Trivialname für einen ganz feinen Riss und beschreibt in der Regel Risse mit einer Breite bis maximal 0,2 mm. In der Putznorm DIN 18550-1 bzw. DIN EN 13914-1 wird beschrieben, dass Haarrisse in begrenztem Umfang nicht zu bemängeln sind, da sie den technischen Wert des Putzes nicht beeinträchtigen.

Haftbrücke

Mit Quarz gefüllte oder ungefüllte organisch gebundene Grundbeschicht­ungen mit und ohne Zementzusatz oder organisch vergütete, mineralische Grundbeschicht­ungen zur Verbesserung der Haftung (Adhäsion) zwischen Untergrund und nachfolgender Beschichtung.

Haftputz

Spezieller, meist zementgebundener und kunststoff- dispersions- vergüteter, feinkörniger Putzmörtel, der auch ohne einen weiteren Haftvermittler auf glatten und dichten Oberflächen, wie z.B. Beton, haftet.

Haftverbund

siehe: Haftbrücke 

Haftvermittler

siehe: Haftbrücke 

Haftzugfestigkeit

Haftzugfestigkeit von Festmörteln oder Putzen ist die senkrecht zur Haftfläche wirkende Kraft je Flächeneinheit, die aufgewendet werden muss, um den Verbund zwischen Putz und Untergrund (z.B. Mauerwerk) durch Zugbelastung Adhäsion zu zerstören.

Handputz

Ein Handputz ist für den Putzauftrag von Hand (manuell) mit Putzkelle, Glättkelle und Kartätsche gedacht. Die Zusammensetzung und die Eigenschaften des Putzes sind speziell auf diese Arbeitsweise abgestimmt. Handputze werden heute i.d.R. nur für kleinere Flächen oder Ausbesserungen verwendet. Zum Verputzen großer Flächen wird ein Maschinenputz eingesetzt.

Heizenergiebedarf

Ingenieurmäßig berechnete Energiemenge, die dem Heizsystem eines Gebäudes zugeführt werden muss, um den Heizwärmebedarf abdecken zu können.

Heizwärmebedarf (HWB)

Der Heizwärmebedarf ist die rechnerisch ermittelte Menge an Energie, die je m² Nutzfläche des Gebäudes pro Jahr benötigt wird, um eine bestimmte mittlere Innen­temperatur aufrechtzu­erhalten. Es handelt sich um eine Kenngröße/ einen Kennwert, die/der vom Nutzerverhalten unabhängig ist. Daher dient der Heizwärmebedarf auch zur Definition von Energiestandards von Häusern, z.B. Niedrig­energiehaus-Standard.

Bei der Berechnung werden die Wärmegewinne, die über ein Heizsystem zugeführt werden, und die Gesamtenergie­durchlassgrade (g-Werte) der Fensterflächen infolge Sonneneinstrahlung abhängig von Anordnung/ Orientierung und Verschattung berücksichtigt und mit den Wärmeverlusten verrechnet. Dabei ist sowohl die Gebäudehülle, die Kompaktheit der Bauform und die Wärmedämmung, wie auch der Standort und die bauliche Nutzungsart des Gebäudes zu berücksichtigen.

Heizwärmebilanz 

Die Heizwärmebilanz eines Gebäudes wird von dessen Wärmeverlusten, wie z.B. Lüftungs- und Transmissionswärmeverlust und dessen Wärmegewinnen, wie z.B. interne Wärmequellen und passive Solargewinne, bestimmt. Wärmegewinne und -verluste schwanken hierbei in Abhängigkeit von der Jahreszeit und den Gebäude­eigenschaften. Aus der Heizwärmebilanz wird der Heizwärmebedarf ermittelt.

Die Heizwärmebilanz eines Gebäudes wird von dessen Wärmeverlusten, wie z.B. Lüftungs- und Transmissionswärmeverlust und dessen Wärmegewinnen, wie z.B. interne Wärmequellen und passive Solargewinne, bestimmt. Wärmegewinne und -verluste schwanken hierbei in Abhängigkeit von der Jahreszeit und den Gebäude­eigenschaften. Aus der Heizwärmebilanz wird der Heizwärmebedarf ermittelt.

Heizwärmeverbrauch

Über eine bestimmte Zeit, z.B. ein Jahr, gemessener Wert an Heizenergie, der zur Aufrecht­erhaltung einer bestimmten Temperatur in einem Gebäude oder einem Bereich erforderlich ist.

Hellbezugswert (HBW) 

Der Hellbezugswert (HBW) ist ein Maß für die Helligkeit einer Oberfläche. HBW = 100 entspricht der Helligkeit einer absolut weißen Oberfläche, HBW = 0 gilt für eine absolut schwarze Oberfläche. Er stellt damit einen Reflexionsgrad eines bestimmten Farbtons zwischen dem Schwarzpunkt = 0 und dem Weißpunkt = 100 dar. Der Hellbezugswert gibt dabei an, wie weit der betreffende Farbton vom Schwarz- oder Weißpunkt entfernt ist. Kleinere Werte sind dabei dunklere Farbtöne, hellere Farbtöne werden durch größere Werte ausgedrückt. Entscheidend für den Hellbezugswert sind weder der Glanzgrad noch das verwendete Bindemittel, sondern allein Art und Höhe der farbigen Pigmentierung.

Dunklere Farbtöne im Außenbereich unterliegen in Folge des andauernden Wechsels zwischen Erwärmung durch Sonneneinstrahlung und Abkühlung während der Nachtstunden größeren Temperatur­spannungen als heller eingefärbte Beschichtungen. Dies spielt eine besondere Rolle bei Wärmedämm-Verbundsystemen mit dem gegen Wärme und Kälte dämmenden Untergrund (z. B. EPS- oder MW-Platten) und der darauf befindlichen, relativ dünnschichtigen Schlussbeschichtung, so dass nur Farbtöne mit einem Hellbezugswert > 20 (bei WDVS mit Mineralschaumplatten > 25) angewendet werden sollen, um das Auftreten von Spannungsrissen zu vermeiden. Zur Beurteilung der Aufheizung von farbigen Oberflächen oder Beschichtungen wird auch der TSR-Wert (Total Solar Reflectance) angegeben. Mit speziellen, Infrarotlicht reflektierenden Pigmenten kann dadurch die Oberflächen­temperatur in Folge einer Sonneneinstrahlung reduziert und so dunklere Farbtöne ermöglicht werden.

historische Putze (Strukturen)

Zur Instandsetzung und Restaurierung von historischer Bausubstanz können die Art und Zusammensetzung der verwendeten Baumaterialien (Mauermörtel, Fugenmörtel, Putz) analysiert und weitestgehend nachgestellt werden. Dabei kommt auch der Nachstellung der historischen Putzstruktur mit entsprechenden Werkzeugen und Verarbeitungs­techniken ein besonderes Augenmerk zu. Häufig wurden historische Mörtel und Putze zementfrei rezeptiert, sodass nach Vorgaben der Denkmalpflege bei der Instandsetzung auf trass- und/ oder kalkhaltige Materialien (NHL-Kalk, formulierter Kalk) zurückgegriffen werden muss.

Hochhaus

In Deutschland ist die Definition für den Begriff Hochhaus in der Musterbau­ordnung (MBO) und in den Landesbau­ordnungen beschrieben. Danach gilt i.d.R. ein Gebäude, dessen Fußboden eines Aufenthalts­raumes mindestens 22 m über der Geländeober­fläche liegt, als Hochhaus. Hintergrund für diesen Wert der Gebäudehöhe ist die Rettung von Personen, da Feuerwehr­drehleitern i.d.R. eine Nennrettungs­höhe von 23 m besitzen und es grundsätzlich zwei voneinander unabhängige Rettungswege geben muss. Höhere Gebäude müssen daher zwei voneinander getrennt liegende Fluchttreppen­häuser vorweisen. Anforderungen an den baulichen Brandschutz von Hochhäusern sind in der Hochhaus-Richtlinie (HHR) bzw. Muster-Hochhaus-Richtlinie (MHHR) enthalten.

Holzwolleleichtbauplatten

Holzwolleleicht­bauplatten (HWL-Platten), auch „Sauerkrautplatten“ genannt, bestehen aus Holzfasern, die mit einem Bindemittel (Zement oder Magnesit) gebunden werden und auf Grund ihrer Stabilität und geringen Rohdichte als Putzträger­platte, verlorene Schalung oder im Trockenbau sowie als Akustikplatte Verwendung finden. Die Platten bleiben in Räumen geringer Anforderung oberflächenrau oder werden mit geeigneten Putzmörteln verputzt.

Hybridputze

Unter Hybridputz versteht man Endbeschicht­ungen mit einem hybriden Bindemittelsystems, z.B. auf Basis Silikat/ Acrylat. Das Bindemittel kombiniert mehrere günstige Eigenschaften, sodass die fertigen Oberflächen eine sehr gute Witterungs­beständigkeit, Farbton­stabilität und eine sehr geringe Verschmutzungs­neigung aufweisen.

Hydratation

Unter Hydratation versteht man die Festigkeits­entwicklung von mineralischen Bindemitteln Zement, hydraulischer Kalk und den daraus hergestellten Baustoffen an Luft, unter Feuchte­einwirkung und im Fall des Betons sogar unter Wasser. Die Reaktion der Bindemittel­bestandteile findet nach Zugabe des Anmachwassers unter Wärmeentwicklung und Bildung neuer, stabiler Hydratphasen (Kristallisation) statt.

Hydratisieren

siehe: Hydratation 

hydraulische Bindemittel

Unter dem Begriff hydraulische Bindemittel werden die Stoffe zusammengefasst, die die Eigenschaft haben, nach der Zugabe von Anmachwasser an Luft, in feuchter Umgebungs­bedingung und sogar unter Wasser zu erhärten und stabile und dauerhafte Festigkeits­strukturen zu entwickeln und beständig zu bleiben.

hydraulischer Kalk

Hydrophobierung

Behandlung einer Baustoff­oberfläche mit einem wasserab­weisenden Beschichtungs- oder Imprägnier­stoff zur Reduzierung der kapillaren Wasserauf­nahme des Baustoffs, z.B. bei Beregnung.

hygrothermische Einwirkungen

Zusammen­fassende Bezeichnung für die Einwirkungen infolge Feuchtigkeit und Temperatur auf Baustoffe oder Bauwerke, wie z.B. Quellen oder Schwinden von infolge von Feuchte­schwankungen.

hydrophil

Hydrophile Stoffe oder Substanzen haben eine Affinität zu Wasser und können leicht benetzt werden. Beispiele sind hygroskopische Verbindungen, wie z.B. Salze, Tenside (grenzflächenaktive Stoffe), Cellulose­ether und Polyvinyl­alkahol, aber auch reine Kalkmörtel. Hydrophile Gruppen in Molekülen sind insbesondere die Hydroxyl- und Carboxylgruppen. Das Gegenteil ist hydrophob.

hydrophob

Hydrophobe Stoffe oder Substanzen haben keine Affinität zu Wasser, d.h., dass diese sich nicht darin lösen oder nicht benetzt werden. So sind z.B. Pigmente und manche Füllstoffe hydrophob. Dies macht die Zugabe grenzflächen­aktiver Stoffe, z.B. Tenside, notwendig, damit die hydrophoben Substanzen z.B. in wässerigen Polymer­dispersionen dauerhaft stabil eingearbeitet werden können. Hydrophob sind weiterhin z.B. Kohlenwasser­stoffe, Fettsäuren, Paraffin, Wachse, Polyethylen, Silicon u.a. Mit hydrophoben Zusatzmitteln werden mineralische Baustoffe bzw. Oberflächen wasserabweisend eingestellt.

hygroskopisch

Poröse Stoffe sowie Salze, die aus der Luft Feuchtigkeit anziehen und binden (absorbieren), wie z.B. Nitrate, auch Mauersalpeter genannt, sind hygroskopisch. Deshalb dürfen Salzausblühungen auf Fassaden nicht unter Zuhilfenahme von Wasser entfernt werden. Sie würden anderenfalls wieder in Lösung gehen und nach Verdunsten des Wassers erneut „ausblühen“, d.h. als Salzbelag sichtbar werden.