Glossar

Als besonderen Service haben wir bei akurit für Sie ein Glossar in unserem Angebot aufgenommen. Alphabetisch gegliedert finden Sie alle gängigen Fach- und Sachbegriffe, Definitionen, Abkürzungen und Erklärungen, die für Ihre tägliche Arbeit erforderlich sind. Dabei haben wir darauf Wert gelegt, dass auch geografisch oder mundartlich geprägte Begriffe allgemein­verständlich erklärt werden.

Alte Fachbegriffe wie „Wärmeschutz­verordnung“ oder „Vollwärmeschutz“ werden genauso erläutert und in die heute gebräuchliche Techniksprache „übersetzt“ wie umgangs­sprachliche Begriffe wie z.B. atmungsaktiv und deren richtige Erklärung.

Bei Begriffen, die eine vertiefende Erklärung oder weiterführende Informationen benötigen, bieten wir Ihnen einen Querverweis zu weiteren Quellen.

U

Untergrund

Oberfläche einer neu erstellten oder alten Wand oder Untersicht zur Aufbringung eines WDVS, die mit mineralischen oder organischen Putzen versehen oder mit Beschichtungsstoffen beschichtet sein kann.

Untergrundprüfung

Vor der Verarbeitung eines Putzsystems oder Wärmedämm-Verbundsystems ist mit geeigneten Prüfmethoden festzustellen, ob die Oberfläche des Untergrundes fest, ausreichend trocken, fett- und staubfrei ist. Auch die Verträglichkeit evtl. vorhandener Beschichtungen mit dem Klebemörtel ist zu prüfen. Ist eine mechanische Befestigung für ein WDVS vorgeschrieben, kann bei nicht DIN-konformen Untergründen auch ein Nachweis der ausreichenden Dübeltrag­fähigkeit notwendig sein.

Unterputz

Der Unterputz oder auch Grundputz genannt hat die Aufgabe, auf dem vorhandenen Untergrund (Wand oder Decke) eine ebene Fläche herzustellen, die zur Aufnahme der folgenden Beschichtungen zur Oberflächen­gestaltung dient, z.B. Oberputz, Edelputz. Mit dem Unterputz können Unregel­mäßigkeiten und Fehlstellen des Untergrundes in einem gewissen Toleranzbereich ausgeglichen werden. Die geschlossene Putzschicht hat weiterhin die Aufgabe, das Bauteil, z.B. eine gemauerte Wand, luftdicht zu machen und im Außenbereich zusammen mit dem Oberputz für den Witterungs­schutz zu sorgen. Je nach Untergrund ist vor dem Auftrag des Unter­putzes eine geeignete Grundierung zu verwenden. Der Unterputz kann dickschichtig wie auch dünnschichtig, dann i.d.R. mit Gewebeeinlage, ausgeführt werden, z.B. auf Wärmedämmstoffen beim WDVS.

Untersicht

Die Untersicht ist die Betrachtungs­weise aus der Perspektive bzw. von dem Standpunkt, von der/ dem die horizontalen Unterseiten von Gebäudeteilen oder Bauteilen betrachtet werden.

Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen)

Das Übereinstimmungszeichen, abgekürzt Ü-Zeichen, ist eine nationale Kennzeichnung von geregelten wie auch nicht geregelten Produkten, die mit der/ dem im Ü-Zeichen benannten technischen Regel/ Norm, allgemeinen bauaufsicht­lichen Zulassung, allgemeinen bauaufsicht­lichen Prüfzeugnis oder Zustimmung im Einzelfall übereinstimmen. Es handelt sich um ein amtliches Prüfzeichen und Gütesiegel und wird z.B. von Materialprüf­ämtern vergeben. Für mache Produkte gibt es noch keine harmonisierte EU-Norm, diese tragen dann ein Ü-Zeichen für die Verwendbarkeit in Deutschland. Der Europäische Gerichtshof hat jedoch mit dem EUGH-Urteil 2014 die bis dahin in der Praxis übliche Doppelkenn­zeichnung mit Ü-Zeichen und CE-Zeichen für unzulässig erklärt. Das Ü-Zeichen ist noch z.B. auf Produkten von Wärmedämm-Verbund­systemen mit Nennung der zugehörigen Zulassung/en und war z.B. auf Mauermörteln mit Angabe der DIN V 18580 aufgebracht. Aufgrund des Urteils musste Deutschland seine Musterbauordnung (MBO) und die Länder anschließend die jeweilige Landesbauordnung (LBO) auf Grundlage der neuen MBO ändern.

Übereinstimmungszertifikat

Die Bestätigung der Übereinstimmung des Bauprodukts mit den geltenden technischen Regeln kann durch ein Übereinstimmungs­zertifikat erfolgen. Die Bestätigung durch ein Übereinstimmungs­zertifikat kann in der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung des Bauprodukts vorgeschrieben werden.

V

Verankerungstiefe/ Verankerungslänge

Die Verankerungstiefe/ -länge ist der Bereich, in dem das Verankerungs­element die entstehenden Kräfte über z.B. Reibung infolge ausgeübten Drucks durch ein Spreizelement/ Dübel, eine mechanische Verzahnung/ Ver­krallung durch ein Gewinde oder eine Verklebung bzw. Verpressung durch Injektions­harze oder -mörtel an den umgebenden Stoff/ Untergrund überträgt. Dafür ist ein entsprechend tragfähiger Untergrund erforderlich. Bekleidungs­schichten, wie z.B. Putzschichten und Keramikbeläge zählen nicht zum tragfähigen Untergrund und dürfen daher nicht zur Verankerungs­tiefe/ -länge hinzugerechnet werden.

Verarbeitbarkeit

Die Verarbeitbarkeit ergibt sich aus der Summe der Verarbeitungs­eigenschaften eines Produktes. Bei einem Mörtel im angemischten Zustand sind das die plastischen Eigenschaften des Frischmörtels, wie z.B. Geschmeidigkeit Konsistenz, Haftvermögen, Abbindeverhalten, usw.

Verarbeitungszeit

Zeitspanne, in der ein Produkt/ Mörtel nach seiner Herstellung verarbeitet werden kann.

Verdichten/ Verdichtung

Durch das Verdichten von Frischmörtel und -beton werden Luftblasen und -einschlüsse aus dem Mörtel-/ Betongefüge dazu gebracht, an die Oberfläche aufzusteigen und dort zu entweichen. Dadurch entsteht ein dichteres Gefüge im Material und die Rohdichte des Frischmörtels/ -betons wird erhöht. Ohne eine ausreichende Verdichtung kann der Mörtel oder Beton im festen Zustand nicht die erwarteten Eigenschaften erzielen. Je nach Konsistenz und der Art und Weise des Einbringens gibt es unterschiedliche Verfahren zum Verdichten.

  • Dynamische Verdichtungsverfahren: Stampfen, Stochern, Klopfen, Rütteln (Vibrations­verdichtung)
  • Statische Verdichtungs­verfahren: Pressen, Walzen
  • Schleudern (Schleuder­beton)

Auch bei der Verfugung eines Mauerwerks mit einem Fugenmörtel muss das Material entsprechend verdichtet werden, um die Fuge form- und kraftschlüssig zu füllen und dadurch einen optimalen Witterungs­schutz zu erzeugen.

Verdübelungsart (WDVS)

Je nach Aufbau des Wärmedämm-Verbundsystem, Material und Plattenformat des Dämmstoffs, Art der Schlussbeschichtung und Ausführungs­variante des Dübels gibt es unterschiedliche Verdübelungs­arten, um den Dübel in den tragfähigen Untergrund zu verankern. Aufgrund der oft hersteller­bedingten Besonderheiten, z.B. bei Dämmplatten und Dübeln, die zwingend beachtet werden müssen, ist für den konkreten Fall immer die WDVS-Zulassung heranzuziehen.

Nachfolgend eine Aufstellung von verschiedenen möglichen Verdübelungs­arten:

  • Schlag- oder Schraub-Tellerdübel (Teller Ø 60 mm) unter dem Gewebe, Teller oberflächen­bündig mit dem Dämmstoff
  • Schlag- oder Schraub-Tellerdübel (Teller Ø 60 mm) mit Vergrößerungs­teller/ Kombi-Teller (Ø 90 bzw. 140 mm) unter dem Gewebe, Teller oberflächen­bündig mit dem Dämmstoff
  • Schraub-Tellerdübel (Teller Ø 60 mm) unter dem Gewebe, Teller im Dämmstoff mit Spezialwerkzeug versenkt
  • Schraub-Tellerdübel (Teller Ø 60 mm) mit abgestuftem Vergrößerungs­teller/ Kombi-Teller speziell für versenkte Montage unter dem Gewebe
  • Schraubdübel mit einem selbst­schneidenden, spiral­förmigen Schraubteller, der sich beim Eindrehen im Dämmstoff versenkt
  • Schlag- oder Schraub-Tellerdübel (Teller Ø 60 mm) durch das Gewebe, Teller liegt auf dem Gewebe auf und wird in die frische Armierungs­schicht eingespachtelt

Verdünnungsmittel

Verdünnungsmittel sind Flüssigkeiten, die zur Einstellung der Verarbeitungs­konsistenz von Beschichtungs­stoffen verwendet werden; je nach Bindemittelart wird Wasser oder organisches Lösemittel verwendet.

Verflüssiger

Verflüssiger sind Zusatzmittel, die die Verminderung des Wasseran­spruchs eines Mörtels oder Betons ermöglichen, ohne dessen Konsistenz zu beeinflussen oder das Fließverhalten verbessern, ohne den Wassergehalt zu beeinflussen. Es können auch beide Effekte gleichzeitig erzielt werden. Die Verflüssiger setzen die Oberflächen­spannung des Zugabe­wassers eines Mörtels oder Betons herab, wodurch weniger Wasser zum Benetzen des Zementes und der Gesteinskörnung nötig ist und das restliche Wasser dann verflüssigend wirkt bzw., wenn von vornherein weniger Wasser verwendet wird, der geringere Wasserzement­wert (w/z-Wert) eine höhere Festigkeit bewirkt. Der Unterschied zwischen Verflüssigern und Fließmitteln liegt heute hauptsächlich in der Menge und dem Zeitpunkt der Zugabe.

Verformbarkeit

Bei der Verformbarkeit von Materialien/ Werkstoffen werden 3 Verformungsarten unterschieden:

  • Elastische Verformung (reversibel)
  • Plastische Verformung (irreversibel)
  • Viskose Verformung (kann irreversibel sein bzw. ist zeitabhängig)

Im Mörtelbereich ist die elastische Verfor­mung, die Fähigkeit eines Mörtels, sich unter Spannung ohne Gefügezer­störung zu verfor­men, von Bedeutung. Diese Eigenschaft wird als Elastizitätsmodul, dynamisch oder statisch, angegeben.

Verhältnis A/V (A/V-Verhältnis)

Das Verhältnis von wärmeübertra­gender Umfassungs­fläche A zum beheizten Gebäudevolumen V beschreibt die Kompaktheit von Baukörpern. Je kleiner das A/V-Verhältnis, d. h. je kompakter ein Gebäude ist, desto geringer ist der Jahres-Primärenergiebedarf und desto geringer sind die Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz. Bauformen mit einem hohen A/V–Verhältnis, z.B. Einfamilienhäuser, verbrauchen trotz des erforderlichen höheren Aufwands für den baulichen Wärmeschutz, z.B. größere Dämmstoff- oder Wanddicken, und den damit verbundenen höheren Baukosten mehr Energie als kompakte Bauformen.

In erster Linie ist das A/V-Verhältnis von der eigentlichen Größe des Baukörpers abhängig, erst danach auch von dessen geometrischer Form. Werden die Abmessungen eines definierten Baukörpers in allen Richtungen um den gleichen Faktor vergrößert, so wird das A/V-Verhältnis kleiner. Bei der Geometrie ist eine Kugel die Form mit dem günstigsten A/V-Verhältnis. Ein Baukörper in Kugelform reduziert die Verluste gegenüber einer möglichst kompakten, würfelähnlichen Bauform jedoch nur unwesentlich, verursacht aber deutlich höhere Baukosten.

Verzögerer

Verzögerer sind organische oder anorganische Zusatzmittel für Mörtel und Beton, die das Erstarren des Zementes im Frischmörtel und -beton verlangsamen/ verzögern, wodurch die Verarbeitungszeit des frischen Materials verlängert wird. Weiterhin führt dies zu einem langsameren Ablauf der chemischen Reaktion des Zements und die damit verbundene Wärmeent­wickelung reduziert sich.

Vollwärmeschutz

Vollwärmeschutz und Thermohaut sind umgangs­sprachliche, veraltete Begriffe für WDVS, die jedoch nicht zutreffen bzw. falsch sind und daher nicht für WDVS verwendet werden sollten. Der Begriff Vollwärme­schutz ist überwiegend eine veraltete Bezeichnung für die in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts in die Baupraxis eingeführte Außendämmung von Außenwänden einschließlich des erforderlichen zweilagigen Putzsystems, die sich bis heute für WDVS hartnäckig gehalten hat. Weiterhin werden aber auch vorgehängte Fassaden oder zweischaliges Mauerwerk mit Dämmung als Vollwärmeschutz bezeichnet.

W

WF-Platten

Wärmedämmplatten aus Holzfasern (WF) für Wärmedämm-Verbundsysteme, z.B. Holzweichfaser­platten, geregelt nach DIN EN 13171 und DIN V 4108-10.

WLG

Als Wärmeleitgruppe WLG wird als Kurzbezeichnung die Wärmeleit­fähigkeit von Wärmedämm­stoffen beispielsweise für WDVS angegeben. Die WLG von 035 für graue EPS-Dämmplatten entspricht beispielsweise einer Wärmeleit­fähigkeit dieser Dämmstoff­platten von 0,035 W/(m x K).

wasserabweisendes Putzsystem

Als Regenschutz für Beanspruchungs­gruppe III nach DIN 4108-3 (starke Schlagregen­beanspruchung) geeignetes Putzsystem. Die für den Regenschutz hauptsächlich verantwortliche Putzlage bzw. Putzlagen müssen die folgenden Anforderungen erfüllen:

Ww ∙sd ≤ 0,2 kg/ (m ∙ h0,5)

Ww ≤ 0,5 kg/ (m2 ∙ h0,5)

sd ≤ 2,0 m.

Wasseraufnahmekoeffizient Ww [kg/(m²∙ h0,5)] (w-Wert)

Der Wasseraufnahme­koeffizient Ww gibt die von einem Baustoff je Flächeneinheit und Wurzel aus der Zeit aufgenommene Wassermenge an. Er ist ein Maß für die Intensität der kapillaren Saugfähigkeit von Putzen und Oberflächen­beschichtungen. Der Wasseraufnahme­koeffizient ist eine Stoff- bzw. Oberflächen­eigenschaft.

Wasserdampf-Diffusionsstromdichte [kg/ (m² h)]

Die Diffusionsstrom­dichte gibt die Wasserdampf­menge an, die pro Zeit- und Flächeneinheit in senkrechter Richtung zur Fläche durch eine Stoffschicht bzw. ein Bauteil diffundiert. Die durch Diffusion transportierten Feuchte­mengen sind gering. Die in einer Wohnung nutzungsbedingt freigesetzte Feuchtigkeit kann deshalb allein durch Diffusion nicht abgeführt werden. Daher ist ein regulieren der Feuchtigkeit in Innenräumen durch Lüften unerlässlich.

Wasserdampf-Diffusionswiderstand/-Diffusionswiderstandszahl µ (µ-Wert)

Der Wasserdampf­diffusions­widerstand ist eine Stoff-/ Materialeigen­schaft, die angibt, wie stark die Wasserdampfdiffusion durch den Stoff/ das Material hindurch verlangsamt bzw. behindert wird. Diese Eigenschaft wird durch den Wert der Wasserdampf­diffusions­widerstands­zahl µ ausgedrückt. Der Wert ∞ gibt an, um welchen Faktor der Wasserdampf­diffusions­widerstand des betrachteten Materials größer als der einer gleich dicken, ruhenden Luftschicht gleicher Temperatur ist. Dabei kann die Variations­breite zwischen µ = 1 und µ = ∞ liegen. Aus dem µ-Wert wird durch Multiplikation mit der Schichtdicke s des Materials in „m“ die Wasserdampf-Diffusionsäquivalente Luftschichtdicke (sd-Wert) abgeleitet.

Wasserdampf-Diffusionsäquivalente Luftschichtdicke sd [m] (sd-Wert)

Die wasserdampf­diffusions­äquivalente Luftschichtdicke sd ist ein Stoff-/ Material­kennwert, der den Wasserdampfdiffusionswiderstand veranschaulicht. Der sd-Wert gibt die Dicke an, welche eine ruhende Luftschicht besitzen muss, damit sie den gleichen Wasserdampf­diffusions­widerstand besitzt wie die betrachtete Bauteilschicht bzw. das aus mehreren Schichten zusammengesetzte Bauteil. Der sd-Wert ergibt sich für eine Stoffschicht aus der Multiplikation der Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl  µ mit der Schichtdicke s in „m“.

Wasserdampfdiffusion

Als Wasserdampf­diffusion wird die Bewegung von Wassermolekülen in der Luft zum Ausgleich des Wasserdampf­gehalts bzw. des Wasserdampf­partialdruckes bezeichnet. Der Wasserdampf­partialdruck ist von der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit abhängig. Die Wasserdampf­diffusion erfolgt immer von der Seite des höheren Dampfdruckes in Richtung des Druckgefälles zu der Seite mit der geringeren Konzentration.

In der Bauphysik ist die Wasserdampf­diffusion für den Feuchteschutz von Bauteilen und Gebäuden von Bedeutung. Je nach klimatischen Verhältnissen und Druckgefälle diffundiert Wasserdampf durch den Wandaufbau von innen nach außen oder umgekehrt hindurch. Der für die Bemessung maßgebende Zustand geht von kalter und trockener Luft im Winter außen und warmer, feuchter Luft im beheizten Innenbereich aus. Hierbei findet die Wasserdampf­diffusion von innen nach außen statt.

wasserhemmendes Putzsystem

Als Regenschutz für Beanspruchungs­gruppe II nach DIN 4108-3:2001-07 (mittlere Schlagregen­beanspruchung) geeignetes Putzsystem, das insgesamt die folgende Anforderung erfüllen muss: 0,5 kg/ (m² ∙h0,5) ≤ w ≤ 2,0 kg/ (m2∙h0,5) Seit DIN 4108-3:2014-11 wird ein wasserhem­mendes System nicht mehr separat aufgeführt.

Wasserrückhaltemittel 

Wasserrück­haltemittel sind Zusatzmittel für mineralische, hydraulische Frischmörtel, die das Anmachwasser für eine normale Aushärtung im Mörtelgefüge zurückhalten bzw. speichern. Sie wirken somit einem zu schnellen Wasserentzug durch einen stark saugenden Untergrund, dem Aufbrennen, und/ oder durch eine starke Verdunstung infolge Temperatur, Wind oder Zugluft, dem Verdursten, entgegen. Wasserrück­haltemittel werden häufig auf Grundlage von Zelluloseverbindungen hergestellt, die infolge der Wasserzugabe stark quellen und das Wasser anschließend nur zeitverzögert wieder abgeben. Ist diese Wirkung nicht ausreichend, sind zusätzliche Maßnahmen für die Untergrundvorbereitung zu treffen, z.B. kann bei Putzuntergründen ein teil- oder volldeckender Spritzbewurf oder eine geeignete Grundierung bzw. Aufbrennsperre aufgebracht werden.

wassersaugende Schicht

Oberflächenschicht eines Putz- oder Mörtelsystems mit einer kapillaren Wasseraufnahme von w ≥ 2,0 kg/ (m² ∙ h0,5)

Wetterseiten

Unter Wetterseiten versteht man die Fassadenflächen eines Gebäudes mit der höchsten witterungsbedingten Bean­spruchung durch Wind und Niederschlag (Schlagregen). Die Anforderungen an den Schlagregenschutz von Putzen und Beschichtungen entsprechend der Zuordnung des Gebäudes zu den Beanspruchungs­gruppen I bis III nach DIN 4108-3 gelten generell für die Wetterseiten, sollten aber auch an den Wind abgewandten Seiten eingehalten werden.

Winddruck

Der Winddruck wirkt auf die direkt ange­strömten Flächen des Bauwerks, die die Windströmung verlangsamen und dadurch einen Überdruck erzeugen. Im Dachbereich, an den Seitenflächen und an der Gebäude­rückseite wird ein Windsog erzeugt.

Windlasten

Windlasten sind veränderliche Einwirkungen auf Bauteile oder Gebäude, deren Intensität durch das vorherrschende Klima bedingt sind. Aus der Beanspruchung durch Wind entstehen Druck-, Sog- und Reibungs­wirkungen, die bei der Gebäudeplanung, und hier insbesondere bei der Befestigung von Wärmedämm-Verbundsystemen und hinterlüfteten Bekleidungen, zu berück­sichtigen sind. Die Windlasten sind im Allgemeinen vom Standort, von der Form und von der Höhe des Gebäudes abhängig. Sie wirken als Flächenlast senkrecht zur Angriffsfläche.

Windlastnorm DIN EN 1991-1-4 (früher DIN 1055-4)

Die DIN EN 1991-1-4:2010-12 „Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 1-4: Allgemeine Einwirkungen – Windlasten; Deutsche Fassung EN 1991-1-4:2005 + A1:2010 + AC:2010“ ist mit dem nationalen Anhang DIN EN 1991-1-4/NA:2010-12 die derzeit gültige Norm zur Bestimmung der Einwirkungen aus natürlichem Wind auf Gebäude oder Bauteile. Diese Dokumente haben die noch immer im Sprachgebrauch geläufige nationale Norm DIN 1055-4:2005-03 „Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 4: Windlasten“ mit der Berichtigung DIN 1055-4 Ber. 1:2006-03 ersetzt. Die DIN 1055-4:2005-03 und die Berichtigung dazu wurden zurückgezogen.

Die Windlastnorm wird u.a. für die Bestimmung der erforderlichen Dübelmengen für die Befestigung von Wärmedämm-Verbundsystemen herangezogen.

Windsog

Der Windsog erzeugt einen Unterdruck und ist die abhebende bzw. abziehende Kraftein­wirkung einer Windanströmung an Ober­flächen/ Seitenflächen von Fassaden und Dächern. Die Windanströmung erzeugt Winddruck an den direkt angeströmten Flächen. In Bereichen, wie Gebäudekanten und -ecken löst sich die Windströmung jedoch ab und es entstehen Wirbel, wodurch dort ein Unterdruck und somit Windsog entsteht. Weiterhin wird an der Gebäude­rückseite durch Nachlaufwirbel von den Seiten- und Dachflächen ebenfalls Windsog erzeugt. Bei z. B. Wärmedämm-Verbundsystemen müssen die Windsogkräfte von der Verklebung allein, bei verklebten Systemen, oder von den Dübeln, bei geklebt und gedübelten Systemen, aufgenommen und in den Untergrund abgeleitet werden.

Windzonen

siehe: Windlastnorm 

winterlicher Wärmeschutz 

siehe: Wärmeschutz 

Wärmebrücke

Örtlich begrenzte Bereiche in wärme­übertragenden Bauteilen eines Gebäudes, durch die ein höherer Wärme­transport als durch das übrige Bauteil stattfindet. Man unterscheidet zwischen konstruktiven und geometrischen Wärmebrücken. Im Winter treten an Wärmebrücken niedrige Innen­ober­flächen­temperaturen auf, die Tauwasserbildung und Schimmelpilz­befall zur Folge haben können und einen erhöhten Heizwärme­bedarf erzeugen. Umgangs­sprachlich werden Wärmebrücken auch als Kältebrücken bezeichnet, was jedoch fachlich nicht korrekt ist.

Wärmedehnung

Unter Wärmedehnung wird die Verformung eines Baustoffes als Folge von Temperatur­veränderungen verstanden, dies kann sowohl eine Erwärmung als auch eine Abkühlung sein. In der Praxis wird die Wärme­dehnung auch als thermisches Schwinden oder thermisches Quellen oder einfach als Längen­änderung verstanden.

Wärmedurchgang

Der Wärmedurchgang durch ein Bauteil eines beheizten Gebäudes in Richtung des Temperaturgradienten setzt sich aus dem Wärmeübergang von der Luft (innen) auf die Innenoberfläche des Bauteils, der Wärmeleitung durch das Bauteil aus verschiedenen Material­schichten hindurch und schließlich dem Wärmeübergang von der Bauteil­oberfläche außen an die Luft (außen) zusammen.

Wärmedurchgangskoeffizient U [W/(m²∙K) ] (U-Wert)

Der Wärmedurch­gangs­koeffizient ist ein Maß für den Wärmedurchgang durch einen festen Körper. Er kennzeichnet die Wärmemenge in Ws (Wattsekunden oder Joule), die je Zeiteinheit von 1 s und Flächeneinheit von 1 m² durch ein Bauteil hindurchgeht, wenn unter stationären Randbedingungen der Temperatur­unterschied der Luft auf beiden Seiten des Bauteils 1 K (Kelvin) beträgt. Die gebräuchliche Einheit des U-Wertes ist W/(m²∙K), da sich die Zeiteinheit Sekunde über die Wattsekunde und je Sekunde herauskürzt. Je kleiner der U-Wert, umso besser ist die Dämmwirkung des Bauteils. Im Wesentlichen wird er durch die Wärmeleitfähigkeit λ und die Dicke der zum Einsatz kommenden Materialien beeinflusst.

Wärmedurchgangswiderstand R T [ (m²∙K)/W ]

Als Wärmedurch­gangs­widerstand RT wird der Widerstand bezeichnet, den ein Bauteil mit allen Materialschichten zusammen einem Wärmestrom entgegenstellt. Er ist der Kehr­wert des Wärmedurch­gangs­koeffizienten U oder errechnet sich aus der Summe der Wärmeübergangs­widerstände R si und R se und der Wärmedurchlass­widerstände R der einzelnen Material­schichten des Bauteils.

Wärmedurchlasswiderstand R [ (m²∙K)/W ]

Der Wärmedurchlass­widerstand R ist ein Maß für den Widerstand einer einzelnen Bauteil- oder Luftschicht gegen den Wärmedurchgang. Er beschreibt den Widerstand, den eine homogene Stoffschicht auf einer Fläche von 1 m² und einer Temperatur­differenz von 1 Kelvin zwischen seinen beiden Oberflächen dem Wärmestrom entgegensetzt. Der Wärmedurchlass­widerstand ist der Kehrwert des Wärmedurchlass­koeffizienten. Er berechnet sich bei einem einschaligen Bauteil aus dem Quotienten der Schichtdicke d und der Wärmeleitfähigkeit λ und bei mehrschichtigen Bauteilen aus der Summe der Quotienten der Bauteildicke di und der Wärmeleit­fähigkeit λ i der hintereinander liegenden Bauteilschichten i und ggf. des Wärmedurch­lasswider­standes von vorhandenen Luftschichten. Der Wärmedurch­lasswider­stand R einer Bauteilschicht ist umso größer, je kleiner der λ-Wert und je größer die Bauteildicke d ist. Für die Einhaltung des Mindestwärmeschutzes werden in DIN 4108-2 Anforderungen an den Wärmedurch­lasswider­stand von Außenbauteilen erhoben.

WDVS (Wärmedämm-Verbundsystem)

Bauseits angebrachtes Fassadensystem zur Wärmedämmung, bestehend aus werkmäßig hergestellten Produkten, das als vollständiges System vom Hersteller geliefert wird und die Komponenten

umfasst. Alle Schichten sind untereinander und mit dem Untergrund fest verbunden. Um die gewünschten bauphysikalischen Werte und die Dauerhaftigkeit des Systems sicher zu stellen, dürfen als Einzelkom­ponenten nur aufeinander abgestimmte und im jeweiligen Systemaufbau geprüfte Materialien eines Herstellers angewendet werden. Allgemeine Angaben hierzu finden sich in DIN V 18559 (Begriffe); bei der Anwendung sind zahlreiche spezielle Qualitätsrichtlinien, technische Hinweise, Verordnungen und Normen zu beachten.

Wärmedämmstoffe

Spezielle Baustoffe zur Begrenzung des Wärmedurch­gangs durch Außenbauteile bzw. durch Innenbauteile zwischen Räumen mit unterschiedlichen Temperaturen. Hauptmerkmal von Wärmedämm­stoffen ist ihre Wärmeleitfähigkeit. Im Allgemeinen werden Baustoffe als Wärmedämm­stoffe bezeichnet, wenn ihre Wärmeleit­fähigkeit λ ≤ 0,1 W/(m∙K) ist. Die bekanntesten Wärme­dämm­stoffe sind EPS, XPS, MW, MS, ICBund PUR. Sie werden je nach Eignung z. B. als Hauptbestandteil von Wärmedämm-Verbund­systemen, als Sockeldämmung, Perimeter­dämmung, Kerndämmung, Innendämmung, Deckendämmung, Dachdämmung, usw. verwendet.

Wärmefluss

siehe: Wärmestrom 

Wärmekapazität, spezifische 

Die spezifische Wärmekapazität c ist ein Maß für die Fähigkeit eines Stoffes/ Baustoffes thermische Energie zu speichern. Sie ist definiert, als die Wärme, die einem Stoff zugeführt oder entzogen wird, dividiert durch die Masse des Stoffes und die Temperatur­differenz. Die spezifische Wärmekapazität ist von Zustandsgrößen, hauptsächlich der Temperatur, abhängig. Deshalb gelten die ermittelten Werte nur für eine bestimmte Temperatur, häufig werden hierbei 25 °C zugrunde gelegt.

Wärmeleitfähigkeit λ [W/ (m∙K)] (λ-Wert)

Die Wärmeleitfähigkeit λ eines Baustoffes gibt an, welche Wärmemenge Ws im Beharrungs­zustand je Zeiteinheit s durch eine 1 m dicke Stoffschicht bei einer Temperaturdifferenz von 1 K (Kelvin) hindurchgeht. Je kleiner λ, umso besser ist die Dämmwirkung des Baustoffs.

Wärmeleitung

Die Wärmeleitung beschreibt in der Physik den Wärmefluss/ -strom in einem Feststoff, Fluid oder Gas infolge eines Temperatur­unterschieds. Die an das Material gebundene Übertragung der Energie erfolgt durch ungeordnete Teilchenstöße zwischen den Stoffteilchen von Molekül zu Molekül. Die Bewegungs­energie der Moleküle wird als Wärme bezeichnet. Wird Energie zugeführt, steigern sich die Molekül­schwingungen. Aber nur die Energie bewegt sich durch den Stoff, die einzelnen Stoffteilchen/ Moleküle bleiben an ihrem Platz. Die Bewegungsrichtung verläuft immer von der höheren zur niedrigeren Temperatur. Die Wärmeleitung von Baustoffen wird durch das Materialgefüge, die Art und Verteilung der im Baustoff enthalt­enen Gase, die örtlichen Temperatur­unterschiede und die Feuchtigkeits­verhältnisse im Bauteil bestimmt.

Wärmeschutz

Der Wärmeschutz ist ein Teilbereich der Bauphysik, bei dem wiederum zwischen winterlichen Wärmeschutz und sommerlichen Wärmeschutz unterschieden wird.

Der winterliche Wärmeschutz, während der Heizperiode, hat dafür zu sorgen, dass die Innenober­flächen der Bauteile eine ausreichend hohe Temperatur aufweisen, damit bei einem zugrunde gelegtem üblichen Raumklima kein Kondensat und keine Schimmelbildung an der Oberfläche entsteht. Der Mindestwärmeschutz gemäß DIN 4108-2 ist hier einzuhalten. Weiterhin ist der Wärmeverlust des Bauteils infolge Transmission gemäß den Grenzwerten der Energieeinsparverordnung EnEV einzuhalten.

Der sommerliche Wärmeschutz hat die Aufgabe die Aufheizung der Räume infolge der Sonnen­einstrahlung so weit zu begrenzen, dass das Raumklima behaglich bleibt. Gemäß EnEV sollte dazu auf die Verwendung von Klimageräten verzichtet werden.

Wärmeschutzverordnung (WSVO)

Aufgrund des Energieeinsparungsgesetzes (EnEG) von 1976 entstand die Verordnung über einen energie­sparenden Wärmeschutz bei Gebäuden (Wärmeschutz­verordnung – WärmeschutzV). Die Wärmeschutz­verordnung trat am 1. Nov. 1977 in Kraft und wurde zweimal novelliert, am 1. Jan. 1984 und am 1. Jan. 1995. Am 1. Feb. 2002 wurde sie dann von der Energieeinsparverordnung (EnEV) abgelöst. Durch die Wärmeschutz­verordnung wurde das energiesparende Bauen bei der Planung von Gebäuden vorgeschrieben. Im Laufe der Zeit sind die gesetzlichen Anforderungen kontinuierlich erhöht worden.

Wärmespeicherfähigkeit

Die Wärmespeicher­fähigkeit ist die Fähigkeit eines Baustoffes/ Bauteils, bei Temperatur­erhöhung, Wärme aufzunehmen und zu speichern. Diese gespeicherte Wärmemenge ist umso größer, je höher die spezifische Wärmekapazität, je größer die Rohdichte und je höher die Temperatur­differenz des Baustoffes gegenüber der umgebenden Luft ist.

Wärmestrahlung

Wärmestrahlung wird von allen festen Körpern, Flüssigkeiten und Gasen emittiert und gleichzeitig können sie von anderen Körpern oder Medien ausgesendete Wärmestrahlung absorbieren/ aufnehmen. Der Wärmetransport zwischen den Oberflächen von zwei Körpern mit unterschiedlicher Temperatur durch Emission bzw. Absorption findet in Form von elektromagnetischen Wellen im nicht sichtbaren Infrarot­bereich, aber auch im Mikrowellenbereich und beim Sonnenlicht zum Teil im sichtbaren bis hin zum ultravioletten Bereich statt. Wärmestrahlung findet auch in den Poren eines Wärmedämmstoffs statt.

Wärmestrom

Der Wärmestrom oder Wärmefluss ist eine physikalische Kenngröße, durch die Wärme­über­tragungs­vorgänge quantitativ beschrieben werden. Er ist definiert als die in einem Zeitraum übertragene thermische Energie, also der Wärme pro Zeit. Der Wärme­strom kann nicht direkt gemessen werden, sondern wird über die Temperatur­differenz bestimmt, z. B. mit Kalorimetern. Er ist proportional zur Wärmeleitfähigkeit des Materials.

Wärmeübergangskoeffizient α oder h [W/ (m²∙K)]

Der Wärmeübergangs­koeffizient beschreibt die Wärmemenge in Ws (Wattsekunden oder Joule), die bei ruhender Luft und einem Temperatur­unterschied von 1 K (Kelvin) je Zeiteinheit von 1 s und Flächeneinheit von 1 m² zwischen der Luft und einer Bauteil­oberfläche übertragen wird. Sie setzt sich aus Anteilen durch Konvektion und Strahlung  zusammen. Die englische Bezeichnung „h“ wird häufiger verwendet als das „α“. Je höher der Wärmeübergangs­koeffizient, desto schlechter die Wärmedämm­eigenschaften.

Wärmeübergangswiderstände R si und R se [(m²∙K)/ W]

Widerstand gegenüber dem Wärmeübergang durch Konvektion und Strahlung von der Raumluft auf die Bauteil­oberfläche innen (R si) bzw. von der Bauteiloberfläche auf die Außenluft (R se). Er ist der Kehrwert des Wärmeübergangskoeffizienten. Die einzelnen Werte sind der DIN EN ISO 6946 zu entnehmen. Je höher der Wärmeübergangs­widerstand, desto besser die Wärmedämm­eigenschaften.

Wärmeübertragung

Übertragung von Wärmeenergie bei einer vorhandenen Temperatur­differenz durch Wärmeleitung, Konvektion und Wärmestrahlung, z. B. von einem beheizten Raum über den Wärmedurchgang durch ein Außenbauteil an die Außenluft. Die Wärmeübertragung verläuft immer von der höheren zur niedrigeren Temperatur.

Z

Zargenschaum

Spezieller PU-Schaum zum Verfüllen von Türzargen, der beim Ausdehnen nicht viel Druck erzeugen darf, da sich ansonsten die Türzarge verformen kann. Daher ist Zargenschaum i.d.R. ein 2-komponentiger Schaum, wodurch er spreizdruckfrei bleibt, schneller aushärtet und somit die Spreizen der Zarge eher wieder entfernt werden können.

Zement

Zemente sind ein hydraulisches Bindemittel und in den Normen DIN EN 196 und DIN EN 197 genormt. Zemente werden aus einem Rohstoff­gemisch, das Kalk, Quarz (SiO2), Aluminium (Al2O3) und Eisen (Fe2O3) enthält, in einem Drehrohr­ofen bei Brenn­tempe­raturen > 1.400 °C gebrannt, rasch abgekühlt und anschließend fein vermahlen. Bei der Aufmahlung werden auch weitere Hilfsstoffe wie Kalksteinmehl, Flugasche oder Hütten­sand sowie das zur Regelung der gewünsch­ten Verarbeitungs­zeit benötigte Calciumsulfat Gips, Anhydrit zugesetzt. Zement ist das Hauptbindemittel in Beton, vielen Mörtel- und Putzrezepturen, Klebemörtel und Estrichen.

Zubehör

Alle ergänzenden Elemente, Bestandteile oder Produkte, die für die Komplettierung eines Systems, z.B. WDVS, notwendig sind, z.B. Fugendicht­bänder, Anputzleisten, Gewebe­winkel, Sockelleisten, Fensterbänke.

Zugfestigkeit

Die Zugfestigkeit beschreibt den Widerstand eines Stoffes/ Baustoffes gegenüber Kräften, die das Material auseinander­ziehen wollen. Die Kräfte sind also vom Material wegge­richtet. Die Kraft kurz vor dem Versagen/ Bruch ist die maximale Zugfestigkeit/ Zugspannung. Die Einheit ist N/mm².

Zusatzmittel

Zusatzmittel sind organische oder anorgan­ische Hilfsstoffe, mit denen die Eigenschaften eines Mörtels/ Betons oder einer Beschich­tung im frischen oder erhärteten/ abge­bundenen Zustand beeinflusst werden. Diese werden in geringer Menge zugegeben und sind z.B. Hydrophobierungsmittel, Filmbildehilfsmittel, Entschäumer, Verdickungsmittel,Fließmittel, Luftporen­bildner, Verzögerer, Beschleuniger, etc.

Zusatzstoffe

Zusatzstoffe oder auch Füller genannt sind organische oder anor­ganische Hilfsstoffe, mit denen die Eigenschaften eines Mörtels/ Betons oder einer Beschichtung beeinflusst werden und deren Stoffraum­anteil im Gegensatz zu den Zusatzmitteln nicht vernachlässigt werden darf. Zusatzstoffe sind z.B. Gesteinsmehle (Kalkstein­mehle, usw.), Trass, Flugasche, Fasern, Weiß- und Buntpigmente. Im Mörtel- und Betonbereich werden 2 Typen von anorganischen Zusatz­stoffen unterschieden.

  • Typ I: Stoffe, die nahezu keinen aktiven Beitrag zur Verfestigung/ Erhärtung des Mörtels leisten, z.B. Gesteinsmehle nach DIN EN 12620
  • Typ II: puzzolanische oder latent­hydraulische Stoffe, wie z.B. Trass oder Flugasche, die in Verbindung mit dem Bindemittel (Zement oder Kalkhydrat) zur Verfestigung/ Erhärtung aktiv beitragen.

Zuschlag/ Zuschlagsstoffe

Die Begriffe Zuschlag/ Zuschlagstoffe sind immer noch geläufige Bezeichnungen für den Sand, Kies und die gebrochenen Körnungen aus denen mit einem Bindemittel, wie z.B. Zement, Kalk, Gips, usw. und Wasser, Mörtel oder Beton hergestellt wird. Die korrekte Bezeichnung nach den heute gültigen europäischen Normen ist Gesteins­körnung. Der Zuschlag an sich ist nicht aktiv an der Verfestigung/ Erhärtung des Mörtels oder Betons beteiligt.